Papa-Interview mit Gordon Schönwälder-Väter-Interview

Papa-Interview mit Gordon Schönwälder

Gordon Schönwälder ist der Podcast-Held schlechthin. Er ist begeisterter Podcaster, hat eine sehr aktive Facebook-Gruppe und gibt sein Wissen auch in einem tollen Kurs weiter.

Außerdem ist Gordon Vater einer zweijährigen Tochter, Ida. Er erzählt in diesem Interview sehr offen, von den Herausforderungen des Vater-Seins. Gordon ist gelernter Ergotherapeut, seine Frau Leiterin einer KITA. Das bietet eine Menge Hintergrundwissen, doch Gordon gibt ehrlich zu, dass das allein nicht hilft. Auch er wird manchmal ungeduldig und kämpft mit seinem „Geduldsfaden“, wie er es nennt.

Weiter unten kannst du das Interview auch als Transkript lesen, wenn dir das lieber ist.

Hier kannst du dir die Folge anhören:

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Shownotes:

Papa-Interview mit Gordon Schönwälder

Hier findest du die Podcast-Helden

Der Papa-Podcast muss wohl noch etwas warten.

Hier findest du das Buch „Papa hat Zeit“ von Benjamin Floer.

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Hier kannst du den Inhalt des Podcasts auch lesen, wenn dir das lieber ist.

Das ist ein wörtliches Transkript. Ich habe mir jedoch die Freiheit genommen, Wörter, die doppelt genannt wurden oder Satzanfänge, die dann in der Luft hängen geblieben sind zu streichen, damit die Lesbarkeit erhalten bleibt.
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Transkript vom Papa-Interview mit Gordon Schönwälder

Ilse:                       Hallo und herzlich willkommen! Ich begrüße heute Gordon Schönwälder. Der auch begeisterter Podcaster ist, und auch den Papa-Podcast vor langer Zeit einmal ins Leben gerufen hatte und auch wieder aufleben lassen will. Ansonsten hat Gordon einen sehr guten Kurs zum Podcast lernen und ich freue mich, dass ich ihn heute zu Gast habe. Hallo Gordon!

Gordon:              Ja Hallo und danke, dass ich da sein darf!

Ilse:                       Ja sehr gerne, das freut mich und ich freue mich, dass du dich zur Verfügung stellt und einmal über dein Papa-Sein plauderst.

Gordon:              (lacht) Ja, das ist ja eine ganz andere Situation, denn wenn ich sonst in Interviews bin, dann bin ich meistens dieser Podcast-Typ. Finde ich ja schön, dass es heute mal nicht so ist.

Ilse:                       Ja, genau. Und jetzt so gleich in Medias res: Du hast ja ein Kind glaube ich.

Gordon:              Richtig. Das ist ein Mädchen, wird im August zwei und heißt Ida.

Ilse:                       Ida, sehr schön. Ich weiß, du bringst sie auch in die Kita und du bist der Meister des Improvisierens. Ich finde das sehr lustig, wenn du am Wickeltisch Webinare hältst. Das finde ich sehr, sehr sympathisch, weil das zeigt so diesen Alltag, den wir als Eltern manchmal haben.

Gordon:              Richtig, richtig. Ja, da muss man mal improvisieren können und einfach mal Fünfe grade sein lassen können. Das ist so, wie es ist. Ja.

Ilse:                       Ja, genau. Ja, wie macht ihr das eigentlich so in der Aufteilung von Haushalt und Erziehung?

Gordon:              Ja, wie machen wir das? Also wir haben keine, … also wir haben eine so ganz einfache Aufteilung. So der Christian Gursky hat ja das in der Folge – die ich heute mal gehört habe – so eine rudimentäre Aufteilung genannt. Das ist bei uns genauso. Das heißt ich bin … meine Frau hat meistens so gegen viertel nach sieben oder halb acht so den Dienstbeginn. Die ist die Leitung in der KITA und dann ist es meist so an mir, dass ich dann Ida, wenn sie wach wird fertig mache, dann frühstücken wir was zusammen, oder auch sie alleine. Je nachdem, was bei mir so ansteht und dann bringe ich sie zum Kindergarten. Und dann geht bei mir der Arbeitstag los. Meist holt meine Frau dann Ida vom Kindergarten ab, und verbringt dann den Tag mit ihr, bis wir dann halt irgendwie zumindest zum Abend dann noch einmal ganz kurz zusammenkommen zu dritt und dann … naja so eine Abendroutine einläuten.

Ilse:                       Du hast ja jetzt schon angesprochen, deine Frau ist Leiterin einer KITA und du kommst ja auch aus einer Richtung, wo man vielleicht auch die Entwicklung eines Kindes ein bisserl kritischer beäugt.

Gordon:              (lacht) Ja, das auf jeden Fall. Ja, ich bin Ergotherapeut und auch eigentlich erst seit Oktober 2015 nicht mehr in dem Job. Ich bin jetzt Vollzeitselbständiger, aber vorher habe ich mit neurologischen Patienten gearbeitet und halt auch mit Kindern. Da aber nicht so diese SI-Richtung – da kommst du ja her – sondern eher aus dieser verhaltenstherapeutischen Richtung. Und wie du ja auch in dem Interview mit dem Christian gesagt hast, ich war auch – so als Mann in der Praxis – immer auch so der Typ für die unter Anführungsstrichen schweren Fälle. Also für die, die ein bisschen Widerstand brauchen oder verhaltensauffällig sind, oder Sachen in der Richtung sind, da war ich immer so der Gegenspieler. Meistens auch bei Müttern, die keinen starken Vater haben, oder gar keinen, also Kinder, die keinen Vater haben, oder einen, der vielleicht unterwegs ist, oder so.

(Ich möchte an dieser Stelle richtigstellen, dass ich keine Ausbildung in SI im Sinne der Ergotherapie habe. Ich habe ausschließlich eine Zusatzausbildung in SI für Pädagogen.)

Ilse:                       Verstehe, mhm.

Gordon:              Das war dann meine Baustelle.

Ilse:                       Ja, aber wie ist da jetzt so, wenn man aus so einem Beruf kommt? Kann man das dann beim eigenen Kind ganz ablegen? Geht man da wirklich unbefangen um, steht man dem unbedarft gegenüber, oder beäugt man das doch ein bisserl kritischer, als wenn man so das Fachwissen nicht hätte?

Gordon:              Also ich glaub bei meiner Frau ist das so, dass die deutlich entspannter ist, als ich zum Beispiel, was so die Alltäglichkeiten angeht. Die ist an sich eher so jemand, der in sich ruht und ich bin halt eher so spontan, aber auch impulsiv. Aber irgendwie gibt es dann auch immer so Momente, wo ich dann an meine Grenzen komme und meine Frau vollkommen entspannt ist. Zum Beispiel ging es darum, das Essen mit dem Löffel zu erlernen, mit Joghurt und der Tisch, der Boden, das Kind, wir alle sahen aus, wie Schwein. Aber meine Frau hatte die Ruhe weg, hat das Ganze dann so aus Erziehungserfahrungssicht so als Oberflächenerfahrung und Taktilität und weiß der Geier was noch so beäugt, und ich fand es einfach nur furchtbar, wie das hier alles aussieht. Und das sind dann schon so Momente, wo dann schon deutlich wird: Wo sind die Stärken!

Ilse:                       Mhm.

Gordon:              (lacht) … und Schwächen. Also ich hab da nicht so einen langen Geduldsfaden, wie jetzt Denise. Der ist – glaube ich – lange genug meiner. Aber Denise ist unheimlich entspannt, was das angeht und deswegen ergänzen wir uns da ziemlich gut, glaube ich.

Ilse:                       Verstehe, ok. Und habt ihr euch da vorher einmal unterhalten über eure Erziehungsgrundsätze oder war das grundsätzlich klar, weil ich glaube ja, dass das oft Konfliktpotential bei Paaren birgt, wenn man sich da vorher nicht klar ist, was man da eigentlich vertritt.

Gordon:              Ja, da bin ich ganz bei dir, aber da sind wir zum Glück auf einer Wellenlänge, was das angeht. Wir haben ähnliche Werte, wir haben ähnliche – ja – Sichtweisen. Da sehe ich mich grad wieder den Christian wiederholen, weil es ist irgendwie ziemlich ähnlich, merke ich grade. Also im Endeffekt haben wir uns ja kennen gelernt, meine Frau und ich und haben uns sehr gut verstanden, eben weil wir ähnlich ticken. Und entsprechend versuchen wir da so auch diese Werte zu vermitteln irgendwie so. Also zum Beispiel ist uns das Leben sehr wichtig. Und letztens wollte Ida dann auf eine Ameise drauftreten draußen und das haben wir natürlich unterbunden. Sehr vehement. Und dann war sie erschrocken, wie intensiv wir das gemacht haben. Also wir waren da nicht handgreiflich, aber sie hat sich erschrocken, dass wir da beide aufgesprungen sind, dass sie das bitte sein lassen soll. Und das sind halt so Dinge, wo wir gemeinsam ticken. Naja und ich hab jetzt keine Situation im Kopf, wo wir gesagt hätten: „Das hätt´ste jetzt aber anders machen können!“.  Keine Ahnung … ne … so etwas haben wir jetzt eigentlich so nicht gehabt. Also eher gibt mir Denise noch so ein bisschen Tipps, wie ich mich verhalten kann, damit ich auch so bei der „Ins-Bett-geh-Situation“ entspannter bleiben kann. Sie coacht mich dann so übers Handy, wenn Ida so gar nicht schlafen will und im Bett so aktiv ist. Dann kriege ich schon mal einen SMS oder so eine WhatsApp-Nachricht. „Das ist jetzt das letzte Aufbäumen, Grodon. Einfach ignorieren und dann klappt das.“ Und dann mach ich das und dann ist alles gut. Also insofern sind wir da ein sehr, sehr gutes Team, was das angeht.

Ilse:                       Verstehe! (lacht) Ja, das ist ja auch so eine Sache: Die Väter und ihre Töchter, die dann manchmal im Herzen der Väter die Prinzessinnen sind …

Gordon:              Ja, genau!

Ilse:                       (lacht) und wo die Väter ja viel mehr mitleiden, als sie zum Beispiel bei Söhnen mitleiden würden, wenn sie dann nicht schlafen können, oder weinen, oder so.

Gordon:              Ja! Ja ich erwische mich ja, seit dem ich Vater bin, dass ich einen ganz anderen Zugang haben zu äh … ja weiß ich nicht … ich war halt irgendwie sehr (nicht unbedingt) egozentriert, bevor Ida da war, aber irgendwo war mir halt meine Frau wichtig und meine Familie.
Ich weiß nicht, wenn ich mir jetzt vorstelle, hier in Langenfeld ist wieder ein Kind ertrunken an der Wasserschi-Anlage. Da merke ich, dass mich das deutlich mehr mitnimmt, als vor zwei Jahren, oder so. Da erwische ich mich, dass ich da – das ist eigentlich total untypisch für mich – aber ziemlich nah am Wasser gebaut bin. Da merke ich, dass ich sehr emotional werden kann und insofern ist da schon so: Meine kleine Prinzessin, der darf nix passieren, die muss ich behüten, beschützen und in Watte packen, aber eben auch nicht zu sehr.

Ilse:                       Ja, ich glaube, das ist auch deshalb, weil wir uns vorher uns überhaupt nicht vorstellen können überhaupt ein Kind zu haben und wie es ist, mit diesem kleinen Menschen so verbunden zu sein.

Gordon:              Mhm, kenne ich.

Ilse:                       Das können wir zwar durch Erzählungen mitkriegen, wir können es beobachten, aber so richtig diesen Zugang zu diesem tiefen Gefühl, den kriegen wir eigentlich erst, wenn wir selber Kinder haben.

Gordon:              Mhm, da bin ich ganz bei dir. Ja.

Ilse:                       Und dann so einen Verlust nachzuvollziehen, geht natürlich auch erst, wenn wir selber Kinder haben und wenn wir uns vorstellen: „Ok, wie ist das, wenn uns das passiert?“

Gordon:              Ja und es ist ja jetzt auch so, dass wir in so einem Alter sind, wo viele in unserem Bekanntenkreis jetzt auch Eltern werden und da ist natürlich nicht immer alles eitel Sonnenschein. Auch da: Wenn irgendwo dann ein Kind zwei Wochen vor dem errechneten Termin aufgrund einer Virusinfektion gestorben ist, im Leib der Mutter und das ist ultra-grausam, wenn ich mir das so vorstelle. Und diesen Zugang zu derartigen Gefühlen, hatte ich irgendwie vorher nicht.
Das muss ich gestehen. Aber das hört sich, glaube ich, schlimmer an, als es ist. Also 99,9 % meiner Gedanken, was Ida angeht, sind positiv. (lacht)

Ilse:                       Nein, ich glaube einfach, dass das in der Natur der Sache liegt. Wir können das einfach erst nachvollziehen, wenn wir in der Situation sind. Und im Prinzip ist es ja auch so, dass wir auch den Fokus auf das haben, was momentan in unserem Leben relevant ist.

Gordon:              Richtig, ja.

Ilse:                       Also man sieht ja nie so viele schwangere Frauen, wie wenn man selber schwanger ist. Ich weiß nicht, ob es den Vätern dann auch so geht, dass sie so viele schwangere Frauen sehen.

Gordon:              Ja.

Ilse:                       Und man sieht nie so viele Kinderwägen, wie in der Zeit, wo man einen kauft. Also es ist wirklich so. Unser Fokus ist einfach dort und darum passiert uns das auch.

Gordon:              Richtig, genau.

Ilse:                       Ja, wie ist das mit euch, was wollt ihr der Ida unbedingt für das Leben mitgeben?

Gordon:              Ja, also wir haben so eine … wir haben uns so ein paar Überlegungen gemacht, was für Werte wir schon mitgeben wollen. Was mir sehr wichtig wäre, ist dass sie sich entfalten kann. Dass sie Sachen ausprobieren kann, frei von … ja … dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen kann und dass wir nicht alles überreglementieren und dass wir sie erdrücken in Regeln und Strukturen. Das war uns von vorne herein klar.

Ich komme aus einem recht konservativen Haushalt und ich hatte es nicht immer leicht mit meinem Vater, was das angeht. Was also diesen Freiraum angeht, den ich da manchmal vielleicht nicht so hatte, wie ich es gerne gehabt hätte. Und das ist etwas, das ich vielleicht ein Müh anders machen würde, dass ich da durchaus mehr vertrauen in meine Tochter habe, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen kann und dann irgendwo ihr Ding vielleicht sogar ein bisschen früher macht.

Ilse:                       Mhm, ja, das ist aber so – ich hab das gestern wieder beobachtet – wie sehr uns unsere eigene Erziehung da beeinflusst. Meine Tochter ist 18. Und wir hatten gestern eine Situation, wo ich gesagt habe, ich würde gerne zu den Großeltern fahren und zuerst hat sie gesagt, ja, sie fährt mit und dann hat sie gesagt, sie weiß, noch nicht, ob sie nicht doch lieber etwas Anderes macht. Und ich hab gesagt, du musst klar deine Prioritäten setzen und wenn du sie gesetzt hast, dann steh dazu. Und das ist auch absolut meine Meinung. Was sie allerdings aus meinem Gesicht abgelesen hat, war das, was im Hinterkopf von mir abgelaufen ist. Wie hätte meine Mutter reagiert? Und meine Mutter hätte ganz anders reagiert. Die hätte gesagt: „Ja, wieso fährst du nicht zu deinen Großeltern und so weiter und so fort. Du warst ja schon so lang nicht dort.“ Und das ist in meinem Kopf abgelaufen und das hat meine Mimik wiedergespiegelt und sie hat auf den Satz: „Du musst deine Prioritäten klar setzen.“ ganz aggressiv reagiert.  Und ich hab mir gedacht: „Hm, warum ist das jetzt so?“ Und ich hab dann eine Stunde später mit ihr gesprochen und hab ihr gesagt: „Du mir ist das jetzt klar, dass du auch auf das reagiert hast, was ich gezeigt habe und das ist aber meine Geschichte, damit hast du überhaupt nichts zu tun.“

Und das sind so diese Situationen, die uns trotzdem ein Leben lang begleiten.

Gordon:              Ja, da bin ich ganz bei dir. Das ist einfach auch der Lauf der Dinge. Aber wir dürfen uns auch – wie du es auch so schön im Beispiel gezeigt hast – das darf man ja auch, wenn man in der Lage dazu ist, und sich das auch traut und erlaubt, dann auch ja sich selber auch mal spiegeln. Sich selber dieses Feed-back geben: „Hey, das war jetzt eigentlich so etwas, was du deinen Eltern zugetraut hättest. Achte da besser drauf.“ Ich glaube, dass man durchaus Dinge anders machen kann, auch wenn man erstmal sich aus dem Felde oder aus dem Wege gehen muss, mal kurz durchatmen bevor man dann reagiert. Um halt in der Lage zu sein, zu reflektieren, um zu sehen: „Hey, das ist grade meine Erziehung, die durchkommt. Das will ich eigentlich gar nicht.“ Und ich glaub, je öfter wir das auf dem Schirm haben, desto eher können wir auch Dinge ändern. Auch in uns selber.

Ilse:                       Mhm, absolut. Was mich aber dabei überrascht hat, ist dass es nonverbal trotzdem noch so transportiert wird.

Gordon:              Klar, klar und das wird auch immer da sein, denke ich, aber wenn man halt diesen Wert mitgibt, hey ich bin in der Lage über mein eigenes Handeln nachzudenken und es tut mir leid, was ich gemacht habe, dann ist es ja vollkommen in Ordnung. Und dann kann man das ja auch dem Kind sagen. Und dann kann das Kind lernen: Hey, man kann sich verhalten, aber man kann auch ein bisschen drüber nachdenken und das Verhalten anpassen. Das ist natürlich aus so ´ne Fähigkeit, die hat nicht jeder. Die will auch nicht jeder entwickeln oder hatte einfach nicht das Glück dazu aber warum nicht das Ganze auch unterstützen.

Ilse:                       Ja und Kinder verstehen das ganz gut und die können ganz gut damit umgehen. Also das ist zumindest meine Erfahrung auf dem Gebiet.

Gordon:              Ja!

Ilse:                       Ja, jetzt gibt es ja so diesen Ansatz – auch aus der Wissenschaft – dass Väter grundsätzlich anders reagieren und anders erziehen. Wie schaut das bei dir aus? Hast du das bei dir auch schon beobachtet, oder siehst du das nicht so?

Gordon:              Ja, allenfalls so, dass ich ein bisschen weniger nachgiebig bin. Ich glaub Denise hat auch durch ihre entspannte Art einen deutlich längeren Geduldsfaden. Meiner ist nicht so lang und das ist halt so. Und dann ist halt bei mir eher eine Grenze erreicht, als jetzt bei Denise, vielleicht. Nicht so, dass Ida uns jetzt gegenseitig ausspielt. Nicht so in der Art, aber es gibt einen Unterschied in der Länge des Geduldsfadens. Das hab ich schon erlebt, aber ansonsten ist Ida, glaube ich, auch noch etwas zu jung, mit knapp 2 Jahren, als dass wir da irgendwie schon so große Effekte sehen könnten.

Ilse:                       Ja, im Prinzip fängt das schon sehr früh an. Also ich kann mich an diese Episoden erinnern – ich weiß nicht ob dir der Begriff Kamikaze-Play etwas sagt.

Gordon:              Ne, sagt mir gar nichts.

Ilse:                       Das sind so diese Situationen, wo Männer z. B. ihre Babys nehmen und in die Luft schmeißen und wieder auffangen. Und auf der einen Seite, reißen die Kinder oft die Augen auf und fühlen sich ein bisserl unwohl auf der anderen Seite genießen sie es dann wieder sehr in diesen Armen von Papa zu ruhen und auch den Herzschlag zu hören. Das ist einfach eine Sinnesanregung für das Kind. Und Väter und Kinder genießen das meistens sehr. Müttern bleibt oft das Herz stehen dabei.

(beide lachen)

Gordon:              Ja, das werde ich mal beobachten.

Ilse:                       Du hast gesagt, die Ida ist zwei. Das heißt Trotzreaktionen habt ihr wahrscheinlich noch nicht. Oder doch schon?

Gordon:              Ohhh doch, doch, doch, die haben wir schon. Da kommt dann auch eher der Papa durch mit dem Geduldsfaden. Also die Ida weiß schon, was sie will. Das ist schon sehr, sehr ausgeprägt. Ich weiß gar nicht, von wem sie es hat. Wahrscheinlich auch so ein bisschen von mir. Sie will schon was und dann macht sie das auch. Also auch sehr charmant und macht es manchmal mit der Brechstange, also da merke ich schon, dass dann so mit den Verhaltensweisen gespielt wird. So und wenn das dann alles nicht klappt, dann kann man auch schön trotzig sein, nicht?

Ilse:                       Ja, wobei grade dieses „sie weiß, was sie will“ ist ja in Wirklichkeit unheimlich wichtig. Denn das brauchen die Kinder fürs Leben und das schützt sie auch davor, Dinge mit sich machen zu lassen, die sie nicht wollen.

Gordon:              Da bin ich ganz bei dir. Also ich erleb das ja auch immer, dass sie … also das ist ja diese Fähigkeit, die dann Pädagogen und Therapeuten dann so innehaben. Ich merk, dass … na wir merken schon „Boa, ist die grad ´ne Zicke“, aber wir wissen auch, so kognitiv – und das sagen wir uns immer wieder – lass das in 10, 12 Jahren Selbstbewusstsein sein. Die weiß einfach, was sie will und will es durchsetzen. Punkt. Und das erlauben wir auch bis zu einem gewissen Rahmen – so diese Regeln, in denen sie sich bewegen kann. Das ist vollkommen in Ordnung. Das soll sie auch machen. Weil das ist eine extrem wichtige Fähigkeit, die halt nur manchmal Eltern mitunter auch den Nerv raubt.

Aber da bin ich ganz bei dir. Das ist eine Sache, die sollte man nicht runterprügeln, oder total sanktionieren, sondern ein Stück weit einfach auch sein lassen.

Ilse:                       Ja, das ist überhaupt keine Frage, dass das nervenaufreiben ist. Das weiß, glaube ich, jeder, der ein Kind hat. Auf der anderen Seite ist diese Fähigkeit ganz wichtig und grad bei Mädchen, finde ich es auch wichtig, weil sie unter anderem auch wirklich vor Missbrauch schützt.

Gordon:              Ja, ja. Oh, das ist ja auch so ein Aspekt.

Ilse:                       Die entwickeln einfach ein ganz ein anderes Körperbewusstsein, ein anderes Körpergefühl. Auch eine andere Haltung und die gehen ganz anders durchs Leben und sind daher nicht so anfällig.

Gordon:              Schön. Das ist gut.

(lachen)

Ilse:                       Ich denke, wir sollten uns da schon immer auch bewusst sein, was wir da für die Zukunft machen mit unseren Kindern. Wenn wir lauter kleine Soldaten erziehen, dann ist das zwar für die Eltern und vielleicht für die Erzieher sehr angenehm. Für die Kinder wird es dann zukünftig eher schwierig werden.

Gordon:              Da bin ich ganz bei dir. Und ich bin dann eher bereit, jetzt ein paar zickige Momente zu erleben und dafür auch zu wissen, dass das dann im Rest ihres Lebens vielleicht das totale Selbstbewusstsein wird.

Ilse:                       Mhm. Ich hör jetzt immer wieder so heraus, dass deine größte Herausforderung als Vater deine Ungeduld ist. Stimmt das?

Gordon:              Ähm, ne, das ist einfach so. Ich bin da einfach so, wie ich bin. Ich arbeite auch an mir. Ich merke auch, dass ich gelassener werde. Auch so mit der Zeit. Ida wird jetzt auch älter. Wir können besser miteinander kommunizieren. Wir können miteinander schon reden fast. Und das sind auch so Dinge, die mir das erleichtern geduldiger zu sein.

Was mir so aktuell als größte Hürde da entgegensteht, ist einfach die Zeit, die mir fehlt in gewissen Momenten. Einfach mit meiner Familie zu sein im Endeffekt. Weil ich ja mit meinem Unternehmen grade erst gestartet habe. Das ist ja auch aktuell irgendwo meine größte … ja es ist keine Sorge, aber es ist mir ein Hürde. Dass ich nicht genug Zeit rekrutieren kann, um halt für meine Familie da zu sein. Die geben mir die Rückmeldung, es ist alles cool so. Aber ich würde halt schon gerne mehr Zeit mit ihnen verbringen können.

Ilse:                       Ja, du sprichst da etwas an, womit Frauen, glaube ich, ständig leben. Also ich war sehr lange halbtags berufstätig und angestellt und da war es so: Als im Büro war, hab ich geglaubt, ich sollte unbedingt zu Hause sein und mich um meine Kinder kümmern und wenn zu Hause war und bei meine Kindern war, ist mir eingefallen, was ich morgen im Büro alles erledigen muss.

Gordon:              Ok, ja.

Ilse:                       Und diese Zerrissenheit, die begleitet uns vor allem – glaube ich – mit kleinen Kindern oft. Und was natürlich ungleich noch eine größere Herausforderung ist, ist wenn man selbständig ist und im Homeoffice ist, dieses Thema Abgrenzung. Wie gehst du denn damit um?

Gordon:              Ja, also ich versuch schon irgendwo ein bisschen meine Zeit so einzuteilen, dass ich auch richtige Bürozeiten habe. Also ich hab einen ganz guten Freund. Wir wohnen in Langenfeld – beide. Das ist Benjamin Floer, der hat auch einen Podcast. Da geht es um Zeitmanagement und der hat mir … also mit dem hänge ich ganz gerne ab, weil er mir immer auch im Vorbeigehen so zeigt, wie er es so mit diesem Zeitding macht. Weil wir haben beide Kinder. Sein jüngstes ist auch im gleichen Alter ungefähr, wie Ida und da krieg ich schon mit, wie er das handelt. Und ich erlaube mir immer wieder, oder immer mehr, so bestimmte Bürozeiten zu haben. Und mich dadurch abzugrenzen. Das weiß meine Frau und die strukturiert dann ihren Tag dann auch so, dass sie dann irgendwo bei Freunden ist, oder mit Ida unterwegs ist und ich dann so meinen Arbeitsbereich zu Hause habe. Aber ich bin ganz bei dir, das ist nicht sehr leicht. Grad, wenn die hier sind und ich noch etwas arbeiten muss, da muss man dann irgendwie schon seinen Weg finden.

Benjamin hat das jetzt auch cool beschrieben, er hat ein E-Book rausgebracht „Papa hat Zeit“. Das hab ich auch gelesen. Das ist halt eben auch so ein Ding. Männer müssen arbeiten und auf der einen Seite dagt dann irgendwie die Gesellschaft, du musst die Kohle nach Hause bringen auf der anderen Seite sagt die Gesellschaft, hey, du musst aber auch ein liebevoller Vater sein. Zeit mit deinen Kindern verbringen. Und das ist so ein Dilemma, in dem Männer manchmal stecken, das ist gar nicht so leicht. So und das – keine Ahnung – das kann eine Herausforderung sein. Aber, wenn man das richtig angeht, auch gut strukturiert angeht, dann kriegt man das auch einigermaßen hin, hoffe ich.

Ilse:                       Das denke ich auch und ich glaube, dass das auch einen riesen Vorteil hat. Weil Kinder in dem Fall einen direkten Bezug kriegen zur Arbeit des Vaters, sie können sich etwas vorstellen drunter und sie können ja auch an dem was die Väter oder die Mütter tun – je nachdem, wer halt grad da ist – auch etwas lernen.

Das kostet uns zwar manchmal ein bissel Zeit, wenn man sie ein wenig einbindet, aber sie können wirklich aktiv etwas miterleben und etwas lernen. So wie früher halt bei Handwerkern herumgestanden sind in der Werkstatt und zugeschaut haben, so ist es ja dann bei uns in Wirklichkeit auch. Und ich glaube, dass das für Kinder ein ganz idealer Zustand ist.

Gordon:              OK, angenehmer Gedanke. Also ich versuche halt dann immer die Zeiten, die ich dann nicht in der Arbeit bin und wir zusammen sind, dann auch immer arbeitsfreier zu gestalten. Also ich hab mich auch dabei erwischt, dass ich mir dachte: „Huch jetzt bin ich da grade und puzzle mit Ida und dann ist mir eingefallen, dass ich noch etwas machen wollte.“ Das gelingt mir jetzt schon ein bisschen besser, aber der Gedanke, dass es für Kinder auch ´ne gute Situation ist, zu sehen, wie die Eltern arbeiten, den hatte ich so nach gar nicht. Also da bin ich schon mal sehr dankbar, dass du mir den jetzt eingepflanzt hast, in meinen Kopf.

Ilse:                       (lacht) Du gerne. Ich finde einfach, dass das auch die Berufswahl der Kinder ja beeinflussen kann. Weil sie ja miterleben, wie das ist und was da passiert. Ich kann mich so an einen Satz von mir erinnern in meiner Kindheit. Mein Vater war Landwirtschafts-Diplomingenieur und hat in einer großen Firma gearbeitet und der Vater meiner Freundin war Chauffeur. Und ich hab dann irgendwann einmal gesagt: „ja, der Andrea ihr Papa, der ist Chauffeur, aber mein Papa ist nur Diplomingenieur“. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, was der tut.

(lachen)

Gordon:              Ja.

Ilse:                       Das war in meiner kindlichen Welt nicht vorhanden. Was ein Chauffeur tut, das war mir klar.

Gordon:              Letztens habe ich mit jemandem gesprochen – das Kind ist schon älter – der sagte dann: „Der Papa, der sitzt den ganzen Tag vorm Computer.“ (lacht) „Was ist dein Vater vom Beruf?“ – „Ja, der sitzt den ganzen Tag vorm Computer.“ Das fand ich super. Weil es irgendwie auch etwas ist, was total ungreifbar ist. So dieses Online-Marketing-Ding, das ist für Kinder ja vollkommen strange, glaube ich.

Ilse:                       Es ist dann strange, wenn wir nicht mit ihnen drüber sprechen. Und ich glaube schon, dass das auch etwas Lebensvorbereitendes ist, wenn wir sie da miteinbeziehen.

Gordon:              Mhm, ja, das macht Sinn. Ich bin halt sehr gespannt, wann das so in der Entwicklung ist, wann sie so richtig versteht, was der Papa da so macht. Aber ich werde es erleben, glaube ich.

Ilse:                       Ich glaub das primäre Signal geht meisten von den Kindern aus und die fangen dann einfach an Fragen zu stellen und sobald sie anfangen Fragen zu stellen, sind sie daran interessiert.

Gordon:              Ja, klar. Das ist klar, natürlich.

Ilse:                       Wie schaut es denn aus, mit dem Thema Selbstzweifel. Das plagt Mütter ja immer wieder und bei den Vätern erlebe ich es so ein bissel als Tabuthema. Da spricht man nicht drüber. Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch für Männer nicht immer einfach ist, vor allem beim ersten Kind. Das sind ja alles neue Situationen, mit denen man umgehen muss.

Gordon:              Richtig, ja. Das haben wir ja ganz am Anfang, bevor wir aufgenommen haben kurz besprochen. Das ist so ein Tabuthema, vielleicht so unter Jungs, wenn man so mit Freunden unterwegs ist, oder mit dem besten Freund, dann redet man auch schon mal drüber. Das ist vollkommen normal. Da sind wir auch nicht anders, als Frauen, glaube ich, dass wir uns das auch eingestehen. Das machen wir natürlich nicht öffentlich. Weil das ist ja auch so, na dieses Schwächeding und so, aber das ist einfach da. Aber jeder Mann, der sagt, ich hab so was nicht, der lügt.

Es sind komplett neue Situationen, das ganze Leben wird ja komplett gedreht, in eine Richtung, die man noch gar nicht absehen kann. Da kommen so viele neue Dinge dazu, für die man keine Routinen hat. Das sind nun einmal komplett neue Situationen und wenn man nicht einen Partner hat, der ähnlich tickt, dann kann das auch schon mal zum Problem werden. Aber ich glaub, wenn die Ehe stimmt, wenn die Beziehung stimmt, dann ist das alles auch irgendwie machbar.

Also für die, die jetzt irgendwie zuhören und grade auf dem Weg sind Eltern zu werden: „Das wird schon klappen, glaube ich.“

Ilse:                       Doch! Bestimmt!

Du hast mir jetzt ein wichtiges Stichwort gegeben. So diese Zeit, die sich so schnell entwickelt, diese neuen Herausforderungen, vor denen wir stehen, da ist es ja so, dass wir als Eltern oft über gar kein Vorbild verfügen. Weil wir in Situationen stehen, die unsere Eltern so nicht kannten und mit denen wir uns jetzt – ja – herumschlagen müssen und für die wir jetzt Möglichkeiten finden müssen, damit umzugehen.

Gordon:              Eben weil wir noch keine Routine haben für bestimmte Situationen, ja.

Ilse:                       Ja. Ich würde gerne mit einer Frage abschließen. Und zwar: Was hilft dir, mit deinem Kind in Beziehung zu treten, wo findest du immer Kontakt mit ihr. Auch dann, wenn es zum Beispiel mal rundgeht, oder wenn sie mal zickt, wie du so sagst.

Gordon:              Also Ida hat einen ziemlich coolen Humor. Also erstmal kann man sich ganz leicht animieren wieder ein bisschen runter zu kommen, wenn man mit ihr körperlich was spielt. Ja weiß ich nicht …

Ilse:                       So Kitzel Spiele?

Gordon:              Ja, oder sie so ein bisschen fliegen lässt auf dem Arm und dreht. So ein bisschen toben. Da kriegt man Ida einfach immer aus allen möglichen Situationen raus, weil sie es einfach total mag, dieses robuste Spiel irgendwie.

Und dann kann ich eigentlich auch gut in Beziehung treten. Wenn morgens das Anziehen doof ist, dann mach ich halt ein paar Krabben beim Anziehen. Dann kitzle ich sie oder dann weiß ich nicht, dann mach ich irgendwelche Grimassen und dann ist wieder eigentlich alles in Ordnung und dann ist auch sofort der Zugang wieder da. Dann haben wir so eine Interaktion. Und dann ist alles wieder gut.

Das ist eine Möglichkeit oder halt so ganz klassisch über das Spiel. Also sie geht auch gerne in Interaktion, dass sie was tanzen möchte und dann soll man mitkommen und einzählen und mittanzen. Das sind so Dinge, die sie sehr gerne macht und wenn ich mich drauf einlasse, dann ist auch alles in Ordnung. Dann ist alles cool.

Ilse:                       Ja und das ist glaube ich auch einer der Schlüssel, dass wir uns wirklich auf unsere Kinder einlassen, dass wir auch von unseren Kindern lernen, denn sie haben uns ganz, ganz viel zu geben …

Gordon:              Ohja. Ja.

Ilse:                       … und ja, sie leben zum Beispiel im Hier und Jetzt. Und das ist etwas, was wir wirklich von ihnen aufnehmen können. Die leben da, ohne zu meditieren, ohne sich Gedanken zu machen. Die sind einfach da und stehen im Leben. Und auch diese Freude an der Entdeckung, glaube ich.

Gordon:              Da bin ich ganz bei dir. Und das ist echt schön zu sehen. Ich hab auch letztens so eine Karte gesehen, die hatte meine Frau mitgebracht, darauf war ein Kind, was in eine Pfütze sprang und der Spruch war: „Unser Alltag, ist ihre Jugend, oder ihre Kindheit.“ Und das hat mich sehr berührt, dieser Spruch und das hilft mir auch so ein bisschen die Wertigkeiten zu sehen. Dann ist halt hier die Bude mal einen Tag nicht gesaugt, dafür haben wir Spaß hier zu Hause. Da sieht es hier nicht immer klinisch aus, aber dafür ist auch immer was los, in der Bude. Und Ida hat Spaß und das sind dann halt Dinge, die dann wichtig werden und auf die man sich dann auch als Erwachsener einlassen kann oder muss oder sollte oder darf.

Ilse:                       Ja und das Spannende ist, an diese Dinge können sich Kinder oft sehr, sehr lange erinnern.

Gordon:              Ich hoffe, ich hoffe.

Ilse:                       Ich weiß es. Ich kann mich heute noch an einen Nachmittag erinnern, da hatte meine Mutter Bügelberge bis in die Unendlichkeit gehabt und es war aber so schön und wir wollten unbedingt hinaus. Und sie hat dann gesagt: „Ok, bügeln kann ich morgen auch. Wir gehen jetzt einfach.“

Gordon:              Super, ja.

Ilse:                       Und das sind so die Momente, die sich Kinder in Erinnerung behalten und die auch Beziehung aufbauen, in Wirklichkeit.

Gordon:              Ja, da bin ich ganz bei dir. So, dass wär auch das, was mir sehr wichtig wäre. So wenn ich mich selber in die Zukunft beame und zurückblicken könnte.

Ilse:                       Mhm. Na schön, herzlichen Dank für das Gespräch mit dir, du hast da wirklich sehr offen mit uns gesprochen. Du hast uns teilhaben lassen an eurem Familienleben.

Gordon:              Ja, sehr gerne.

Ilse:                       Und ich freu mich schon auf den Papa-Podcast, dass der wieder aufgenommen wird, weil vielleicht sind ja dann da Männer unter sich und plaudern über Dinge, die wir Frauen normalerweise nicht hören.

(lachen)

Gordon:              Also es ist so geplant, dass das mehrere Podcaster sind, die aber einzelne Episoden machen. Ich kann und will aber auch nicht ausschließen, dass wir auch einzelne Episoden miteinander aufnehmen. Aber ich bin ganz sicher, das hat so viele Perspektiven, weil so viele verschiedene Väter da mitmachen, das wird eine richtig coole Nummer.

Ilse:                       Sehr gut. Na dann wünsche ich dir viel Erfolg, freu mich schon drauf und danke für das Interview.

Gordon:              Danke schön, sehr gerne. Danke, dass ich da sein durfte.

Ilse:                       Danke, Tschüs.

Gordon:              Tschüs.

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