So wirken sich die Covid19 Maßnahmen auf dein Kind aus. Diese Auswirkungen werden uns noch lange begleiten.

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Für alle die lieber lesen, als ein Video anschauen, gibt es hier noch einmal die wesentlichen Inhalte als Text.

So wirken sich Covid19 Maßnahmen auf dein Kind aus

Covid-19 ist hat große Auswirkungen auf dein Kind. Einige dieser Auswirkungen sind bereits viel diskutiert, andere sind bisher in der öffentlichen Diskussion unter den Tisch gefallen.

Schulische Auswirkungen

Über die schulischen Auswirkungen möchte ich gar nicht allzu lange sprechen. Denn diese wurden in letzter Zeit häufig diskutiert. Auch Dina Beneken und ich sind darauf bereits in unseren Bildungstalks eingegangen.

Auswirkungen der Covid19 Maßnahmen auf das Sozialverhalten deines Kindes

Im Bereich des Sozialverhaltens haben die Covid19-Maßnahmen weitreichende Auswirkungen.

Bis vor kurzem haben wir uns in unserem Kulturkreis bei der Begrüßung die Hand gegeben. Jetzt sehen wir vom Händeschütteln ab. Wir umarmen und küssen nur mehr die nächsten Angehörigen bei der Begrüßung. Manchmal nicht einmal die, weil sie ja vor Ansteckung geschützt werden sollen.

Auch das Hygieneverhalten hat sich geändert. Diese Änderung ist durchaus zu begrüßen. In Österreich war schon vor dem Lock-down ein leichter Abschwung der Neuerkrankungen zu verzeichnen. Das ging nur auf die erweiterten Hygienemaßnahmen wie Abstand halten und Hände waschen zurück.

Kinder lernen endlich wieder richtig Hände waschen!

Auch das Niesen in die Armbeuge wird den Kindern in Fleisch und Blut übergehen.

Sozialverhalten

Mimik und Emotionen erkennen

Mund-Nasen-Schutz, So wirken sich die Covid19 Maßnahmen auf dein Kind aus

Durch die Maskenpflicht wird die Mimikerkennung erschwert. Gerade für kleine Kinder die die Mimik erst deuten lernen müssen, wird das weitreichende Auswirkungen haben. Diese Kinder sehen Gesichter nur mit einer Maske. Sie können also die Mimik nur an den Augen ablesen. Das ist ungleich schwerer, als wenn sie das ganze Gesicht sehen. Allerdings birgt das auch Potenzial in sich. Die Kinder tun sich jetzt schwerer. Sie werden aber vielleicht viel genauer beobachten lernen.

Rücksichtnahme

Zu den positiven Auswirkungen gehört eine vermehrte Rücksichtnahme zu der wir alle angehalten sind. Auch das werden diese Kinder ins Leben mitnehmen. Sie hören jetzt immerzu, dass wir Abstand halten sollen und dass wir die Masken zum Schutz der Anderen tragen.

Ängste

Einige Kinder entwickeln aber auch allgemeine Ängste. Diese Ängste äußern sich in Form von Wutanfällen, Schlafstörungen oder. Kinder können ihre Emotionen noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Daher agieren sie diese aus. Das äußert sich in den vielzitierten Wutanfällen.

Manche Kinder können aufgrund von unbestimmten Ängsten schlecht ein oder durchschlafen.

Es ist für Kinder im Moment sehr schwierig denn sie nehmen die Emotionen der Erwachsenen war und können sie nicht einordnen. Sie fühlen aber auch die Ängste des Umfelds. Daher brauchen Eltern besonders viel Verständnis.

Eltern berichten, dass Kinder, die schon lange allein geschlafen haben plötzlich wieder in das elterliche Bett einwandern. Sie suchen nach Nähe, Stabilität und Sicherheit.

Anlässe Trauer bei Kindern aufgrund von covid-19

Kindertrauer und Covid19?

Das klingt im ersten Moment etwas abwegig. Aber überleg einmal weiter. Es gibt so viele Gelegenheiten, wo Kinder in den letzten Wochen traurig waren.

Kindergeburtstag

Kinder, die in den letzten Wochen Geburtstag hatten konnten nicht wirklich feiern. In vielen Fällen konnten nicht einmal Großeltern und Verwandte eingeladen werden. Ein Geburtstag ohne Party ist für viele Kinder ein Anlass zur Trauer.

Das können Eltern auch gut verstehen. Sie merken wie ihr Kind traurig ist, und leiden mit dem Kind mit.

Spielplatz

Einige Eltern berichten mir von Erlebnissen wo sie ihre Kinder an der Hand quasi an den Spielplätzen vorbei schleifen mussten. Ihre Kinder konnten nicht verstehen, dass sie auf einmal nicht mehr am Spielplatz spielen durften. Wie sollten sie auch?

Der Spielplatz war bis jetzt ein Ort wo die Kinder spielen und toben konnten, wo sie ihre Freunde sehen konnten, und wo sie ausgelassen herumgetollt sind. Jetzt sind viele Spielplätze gesperrt.

Nicht nur für die Kinder, auch für Eltern ist das ein einschneidendes Erlebnis. Sie wissen oft nicht, wie sie mit den Emotionen ihres Kindes umgehen sollen. Eltern berichten über tobende Kinder die nicht und nicht einsehen wollen, dass sie nicht auf den Spielplatz dürfen. Da gibt es Tränen, Geschrei, und Widerstand.

Freunde

Womit wir gleich beim nächsten Thema wären: Freunde.

Auch die Tatsache dass Kinder nicht wie bisher ihre Freunde treffen können, ist eine Folge von covid-19. Für Kinder und Jugendliche sind Freunde extrem wichtig. Freunden kann man Dinge anvertrauen, wie man mit Eltern nicht besprechen möchte. Freunde sind Menschen, mit denen wir Spaß haben und ausgelassen sein können. Genau das fehlt Kindern im Moment.

Auf diese alltäglichen Trauerthemen und auch noch auf einige andere gehe ich in meinem Online-Workshop Kindertrauer ein. Denn Kindertrauer taucht nicht nur im Zusammenhang mit Verlust, Tod und Sterben auf.

Wenn du dich für diesen Workshop interessierst, dann findest du hier weitere Informationen.

Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Schulen wieder aufsperren.

Wir brauchen uns keine Illusionen machen, dass die Schulen in den nächsten Wochen großartige Wissensvermittlung leisten werden. Es geht vielmehr darum, die Kinder wieder in den normalen Alltag zu führen und ihnen eine Plattform zu bieten, wo sie das erlebte verarbeiten können.

(Ilse Lechner

Bewegung

Nicht zuletzt werden wir auch noch längere Zeit mit den Auswirkungen des Bewegungsmangels zu kämpfen haben.

Gerade junge Kinder brauchen viel Bewegung um sich gut zu entwickeln. Die körperliche Entwicklung geht der geistigen Entwicklung immer voraus. Viele körperliche Fähigkeiten bilden die Basis für spätere geistige Leistungen.

Daher wird es ganz wichtig sein Kindern in Zukunft möglichst viel Gelegenheit zur Bewegung zu bieten, um ihre Bedürfnisse nachnähren zu können. Also viel laufen, rennen, toben und schaukeln, um die Sinne gut zu schulen.

Ich bin mir sicher, es gibt noch andere Auswirkungen von Covid19 auf die Kinder, an die ich jetzt noch nicht gedacht habe. Wichtig ist es mir vor allem eine Bewusstsein zu schaffen, dass die Bedürfnisse der Kinder mitgedacht und mitberücksichtigt werden sollten.

Bleib gesund und gelassen!

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