Entspannung, Ruhe
September 21, 2015

Zeit für dich?

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Mal ehrlich: Wie oft nimmst du dir Zeit nur für dich?

Ich meine damit nicht Zeit, die du gemeinsam mit deiner Familie verbringst und auch nicht die einzelnen Minuten, die du dir abzwackst, um dir mal die Nägel oder Haare zu machen.
Ich meine so richtig Zeit für dich selbst. Ohne Mann, ohne Kinder, ohne Verpflichtungen?

Als meine Kinder noch klein waren, habe ich immer halb neidisch bewundernd halb geringschätzig auf eine Freundin geschaut, die ihre Kinder einmal pro Woche eine Stunde länger bei der Tagesmutter ließ. Sie machte das nicht, um mal schnell in Ruhe einzukaufen, oder einen Arzttermin unterzubringen. Sie hat in dieser Zeit einfach etwas für sich getan. Entweder setzte sie sich in ihr Lieblingscafé und trank dort genüsslich einen Cappuccino, oder sie ging im Park spazieren und setzte sich an einem schönen Tag auf der Parkbank in die Sonne, oder sie ging einfach einmal bummeln.

Ehrlich: Ich hab das nie gemacht, denn ich hatte meinen Kindern gegenüber stets ein schlechtes Gewissen. Ich habe daher diese Zeit mit ihnen verbracht. Wir haben diese Zeit genossen und haben viele schöne Dinge gemacht: Wir waren im Zoo, haben Freunde besucht, haben gebastelt …

Du siehst aber, dass es Qualitätszeit für die Kinder war und nicht für mich.

Was ich damals nicht verstanden habe: Ich bin als Frau und Mutter genau so wichtig, wie alle anderen Familienmitglieder und nur wenn es mir gut geht, kann ich auch dafür sorgen, dass es auch den anderen gut geht. Nur wenn meine Tanks gefüllt sind, habe ich die Energie, die ich brauche.

Ich war in dieser Zeit oft erschöpft, nervlich dünnhäutig und oft kam es vor, dass eine Kleinigkeit mein überreiztes Nervenkostüm zum Bersten brachte. Dann saß ich abends da wie ein Häufchen Elend, habe manchmal auch geweint und jammerte meinem Mann vor, dass ich nicht genügend Unterstützung bekäme.

Ich bin heute noch dankbar, dass er meine Ausbrüche mit stoischer Ruhe ertragen hat.

Was kannst du aus meinem Verhalten lernen?

1. Du bist genau so wichtig, wie alle anderen

Du bist ein Mensch mit Hoffnungen, Träumen, Wünschen und Bedürfnissen. Du bist genau so wichtig, wie alle anderen. Es steht dir nicht nur zu, für dich zu sorgen, es sollte deine wichtigste Aufgabe sein.

Du bist in erster Linie für dich selbst verantwortlich. Ja, ich weiß, als Mutter stellt man die Kinder oft an die erste Stelle. Sei dir aber bewusst, dass du nur dann gut für deine Kinder sorgen kannst, wenn du gesund und fit bist.

2. Du bist diejenige, die für deine Energie verantwortlich ist

Wenn du ein Auto hast, dann ist es für dich selbstverständlich regelmäßig auf die Tankanzeige zu schauen, damit du genug Sprit hast. Du fährst auch regelmäßig zum Service, damit du dich auf dein Fahrzeug verlassen kannst und es gut in Schuss ist.

Genau so bist du für deinen Körper und deinen Energiehaushalt verantwortlich. Du merkst zuerst, wenn dir etwas zu viel wird. Du kannst und sollst daher aktiv werden.

Erwarte nicht, dass die anderen um dich herum die Warnsignale erkennen, wenn du sie selbst missachtest. Du bist sozusagen die Tankanzeige. Wenn dein Energiehaushalt auf Reserve ist, dann sag es deinen Mitmenschen.

3. Kommunikation ist der Schlüssel

Da du kein Schild auf der Stirn hast und auch keine Anzeige auf deiner Brust aufleuchtet, ist es an dir zu sagen, was du dir wünschst und was du brauchst.

Du wirst sehen, wenn du klar und bestimmt deine Bedürfnisse äußerst, dann geht dein Umfeld auch darauf ein.

Du könntest z. B. deinen Mann ersuchen die Kinder von der Kinderbetreuung oder Schule abzuholen, damit du einmal einen ruhigen Nachmittag hast. Vielleicht kann auch eine Oma einspringen, oder die Kinder können einen Nachmittag bei Freunden verbringen. Das nächste Mal könntest du die Freunde deiner Kinder zu dir einladen, damit deren Eltern mal freigespielt sind.
Schon klar: Im Familienverband braucht das manchmal ein wenig Organisation, aber es lässt sich regeln.

4. Kein schlechtes Gewissen

Nimm dich wichtig und genieße die Zeit, die dir zur Verfügung steht.

Du nimmst dir bloß einige Stunden für dich Zeit. Mach das Beste draus und genieße jede Sekunde.

Wenn du ein schlechtes Gewissen hast, ist keinem geholfen. Deine Kinder genießen die Zeit mit Papa/Oma/Freunden genau so und denken wahrscheinlich keine Sekunde an dich. Danach werden sie dir wahrscheinlich ganz begeistert erzählen, was sie während dieser Zeit erlebt haben.

Vielleicht magst du ihnen ja auch erzählen, wie es dir ergangen ist und ihnen dadurch vermitteln, dass es durchaus in Ordnung ist, an sich selbst zu denken und etwas für sich zu tun 😉

Mein Umdenken fand erst statt, als meine Tochter bereits 8 Jahre alt war. Es war gerade noch rechtzeitig. Sie hat durch mein Beispiel gelernt, dass auch ihre Bedürfnisse wichtig sind. Sie ist sehr sozial veranlagt und achtet dabei sehr genau auf ihre eigenen Grenzen.

5. Geht es der Frau und Mutter gut, geht es auch der Familie gut

Dieser alte Hebammenspruch beinhaltet eine tiefe Weisheit. Jede Spannung, die du empfindest überträgt sich automatisch auf deine Kinder. Oft werden Kinder genau dann besonders wild und lebhaft, wenn die Mütter schon am Zahnfleisch gehen. Es ist, als ob sie durch dieses Verhalten drauf aufmerksam machen wollen: „Schau her, du brauchst genau wie ich Ruhe und Gelassenheit!“ Diesen Fall halte ich persönlich für den leichter bemerkbaren.

Andere Kinder werden wieder besonders still und angepasst, wenn sie spüren, dass es der Mutter nicht gut geht. Sie beherrschen die Kunst, sich beinahe unsichtbar zu machen. Das erscheint im ersten Moment angenehm. Viel später fällt dann auf, dass diese Kinder ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahren. Sie stellen sich selbst zurück und führen so das Muster weiter fort.

Auch die Partner sind oft von der Situation belastet und es wäre oft viel einfacher für sie irgendwelche Pflichten zu übernehmen, als zu sehen, wie sich die geliebte Frau mit sich selbst und ihrer Überforderung herumquält.

6. Stärke bedeutet auch einmal Grenzen zu setzen

Meiner Erfahrung nach sind es oft die starken Frauen, die sich zu viel auflasten. Sie sind es gewohnt viel zu leisten und es ist für sie selbstverständlich Verantwortung zu übernehmen. Wenn etwas getan werden muss, reden sie nicht lange, sondern sie greifen an und werden aktiv.

Diese Frauen empfinden es oft als Schwäche einzugestehen, dass sie am Limit sind und schon fast nicht mehr weiterkönnen. Statt Hilfe einzufordern nehmen sie also ihr letztes bisschen Energie zusammen und machen weiter.

Wenn du zu dieser Gruppe Frauen gehörst, dann glaub mir: „Es gehört viel Mut und Stärke dazu, Hilfe und Unterstützung einzufordern und Grenzen zu setzen.“

Ich weiß, du machst dich dadurch verletzlich. Du gibst zu, dass du nicht mehr kannst.

Und du machst dadurch auch eine Türe auf. Du signalisierst den anderen: „Deine Hilfe ist genau so wichtig, wie meine. Deine Arbeitskraft ist genauso wertvoll, wie meine. Auch wenn du die Dinge anders machst, als ich, so machst du sie gut.“

7. Regelmäßigkeit spart Zeit

Klingt das komisch?
Wenn du dir regelmäßig Zeit für dich selbst nimmst, dann sorgst du dafür, dass deine Energietanks immer gut gefüllt sind. Es ist wie beim Auto. Wenn du regelmäßig nachtankst, dann kommst du nie in den Reservebereich. Du brauchst also nur kurze Erholungszeiten. Du lernst, diese Erholungszeiten zu genießen und schnell abzuschalten.

Wartest du allerdings, bis du (fast) nicht mehr kannst, dann brauchst du lange, um dich wieder zu erholen und deine Batterien aufzuladen.

Zeit für dich!

Ich hoffe, mein Blogartikel konnte dich darin bestärken, dir regelmäßig Zeit für dich selbst zu nehmen.

Wenn es dir schwer fällt, dir Zeit für dich selbst zu nehmen, dann nimm gerne mit mir Kontakt auf und wir klären in einem 20-minütigen Gespräch, wie du gut für dich sorgen kannst, um deinen Alltag gelassen und ausgeglichen zu meistern.

Deine

Ilse Maria_Signatur

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