Selbstliebe als Mutter

Hast du dir schon einmal überlegt, dass dein Kind davon profitiert, wenn du dich selbst liebst und richtig gut für dich sorgst?

Nein! - Du findest Selbstliebe klingt nach Egoismus?

Dann solltest du weiterlesen. Ich gebe dir 7 gute Gründe für mehr Selbstliebe als Mutter und zeige dir die positiven Auswirkungen die das auf dein Kind hat. Du erfährst, was Selbstliebe für dich selbst bedeutet und warum sie wichtig ist. Natürlich bekommst du Tipps, wie das mit der Selbstliebe besser klappt.

Was ist Selbstliebe überhaupt?

Gesunde Selbstliebe braucht eine solide Basis. Diese Basis bildest du, indem du deine Stärken und Schwächen annimmst. Das klingt schwierig und ist manchmal ein langer Weg. Gleichzeitig ist dieser Weg es zu 100 Prozent wert, dass du ihn gehst. Denn Selbstliebe führt zu emotionaler Stabilität und ermöglicht es dir vorbehaltlos – also ohne Bedingungen – zu lieben.

Wenn du dich selbst lieben lernen willst, erfordert das Auseinandersetzung mit dir selbst, deinen Stärken und Schwächen, deiner Kindheit und deinen Prägungen. Vielleicht wirst du mit Erlebnissen aus deiner Kindheit konfrontiert, die nicht so angenehm waren und die du erst sortieren und verarbeiten musst. Das wird dich gefühlsmäßig fordern.

Wenn du dabei Unterstützung brauchst, dann melde dich gerne bei mir und buche ein kurzes Impulscoaching, um herauszufinden, ob du dein Thema mit mir bearbeiten willst.

Im heutigen Artikel geht es vor allem darum, welche Auswirkungen es auf dich als Mama oder Papa hat, wenn du dich selbst angenommen hast, mit deinen Eigenschaften in Frieden bist und dich selbst liebst.

Warum Selbstliebe wichtig ist

Es beeinflusst deinen Umgang mit deinen Mitmenschen enorm, wenn du in der Lage bist, dich selbst zu lieben. Zu wenig oder mangelnde Selbstliebe ist oft der Grund, wenn es in alltäglichen Situationen zu Schwierigkeiten kommt.

Damit das ein wenig klarer wird, möchte ich dir Evas Geschichte erzählen.

Evas Geschichte

Wenn scheinbar nichts mehr klappt, ist oft mangelnde Selbstliebe der Grund

Eva ist frustriert. In letzter Zeit scheint nichts glatt zu gehen. Im Büro spinnt der Chef, das Kind kränkelt fortwährend - und überhaupt ist der Wurm drin.

Wenn sie sich bei ihrem Partner ausweint, dann gibt er entweder gute Tipps, oder er mäkelt an ihr rum

Erst gestern wieder wollte ihr Chef, dass sie kurzfristig Überstunden macht. Eva liebt ihre Arbeit grundsätzlich. Mit einem kleinen Kind ist es aber nicht so einfach flexibel auf solche Anforderungen einzugehen. Das weiß ihr Chef auch. Trotzdem hat er sie gestern freundlich gefragt: „Frau Müller, könnten Sie heute bitte ein wenig länger da bleiben. Ich habe einen Gesprächstermin und das Angebot muss dann unbedingt heute geschrieben werden.“

Eva hat verzweifelt auf die Uhr gesehen und ihre Tagesmutter angerufen, dass sie ca. eine Stunde später kommt. Dadurch hat sich alles verschoben. Die Kleine hat gerade geschlafen, als sie sie abholen wollte. Daher ist sie dann eine halbe Stunde bei der Tagesmutter gesessen und hat mir ihr geplaudert. Das hat zwar gut getan, aber die Zeit ging nachher ab.

Als sie abends ihrem Mann ihr Leid geklagt hat, gab er zur Antwort: „Du bist selbst schuld. Du musst dich besser abgrenzen. Du bist viel zu gutmütig.“

Genau das wollte Eva nicht hören. Das weiß sie selbst. Sie wollte liebevoll in dem Arm genommen, gedrückt und getröstet werden. Jetzt ist sie zusätzlich auf ihren Mann sauer. Die Stimmung des Abends ist gekippt.

Überhaupt könnte Klaus sie mehr unterstützen. Auch er zieht sich mehr und mehr zurück. Ob das zwischen Klaus und ihr noch lange klappt?

Eva befindet sich in einer Spirale aus Selbstzweifeln

Wenn du die Geschichte liest, dann könntest du meinen, dass alle Gründe für Evas Unzufriedenheit im Außen zu suchen sind.

In Wahrheit mag sich Eva im Moment selbst nicht. Genau das macht sie anfällig: Für Selbstzweifel, Unzulänglichkeitsgefühle und allgemeine Unzufriedenheit.

Eva setzt sich jedes Mal, wenn etwas nicht klappt, selbst herab. Ihre inneren Monologe hören sich etwa so an: „Jetzt hast du das schon wieder nicht hingekriegt. Blöde Kuh, war klar, dass du dich wieder so ungeschickt anstellt.“

Um diesen Gefühlen zu begegnen neigt sie dazu, die Erwartungen der anderen eher zu erfüllen, als die eigenen Wünsche. Sie nimmt übertrieben Rücksicht und passt sich an.

All das macht sie in der Hoffnung, geliebt zu werden.

Dabei vergisst sie eines: Sich selbst zu lieben.

Selbstliebe als Basis

DU bist die wichtigste Person in deinem Leben. Es ist DEIN Leben. Somit hast du jedes Recht dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Dazu braucht es Selbstliebe.

Selbstliebe ist die Basis für Vieles im Leben.

Warum Selbstliebe wichtig ist

Warum sollte dein Partner dich lieben, wenn du es selbst nicht tust?

Die schlimme Tatsache: Selbst wenn er dich wirklich und von ganzem Herzen liebt, wirst du es möglicherweise gar nicht glauben. Du machst dich klein und unscheinbar. Wie sollst du also glauben, wenn jemand sagt: „Für mich bist du der wichtigste Mensch der Welt!“

Warum sollte dich dein Chef schätzen, wenn du dich selbst für deine Arbeit kritisierst?

Vielleicht leistest du ausgezeichnete Arbeit. In deinem Perfektionsstreben siehst du immer, was du noch besser machen könntest. Du richtest deinen Fokus auf das, was nicht klappt und strebst nach Verbesserung. Das ist eine tolle Eigenschaft: Falls du dabei bemerkst, was alles gut funktioniert und was du erreichst.

Sonst kann es passieren, dass du andere selbst auf deine (selten vorkommenden) Fehler aufmerksam machst. Weil du dich darüber ärgerst und das auch erzählst.

Warum sollte dein Kind tun, was du sagst, wenn du selbst ständig an deinen Worten zweifelst?

Kinder merken genau, wenn du nicht zu 100 % hinter dem stehst, was du sagst. Genau dort setzen sie an; wie mit einem Hebel. Sie versuchen, dich genau da zu erwischen, wo du dir unsicher bist. Sie machen das nicht GEGEN dich sondern FÜR dich und für sich selbst. Denn sie brauchen Sicherheit und Beständigkeit. Sie wollen vertrauen können.

Wie soll dein Kind deinen Worten vertrauen, wenn dich immer wieder hinterfragst?

Versteh mich richtig: Ich halte es für sehr wichtig, wenn Eltern ihr Erziehungsverhalten und den Umgang mit ihren Kindern immer wieder auf den Prüfstand stellen und von Zeit zu Zeit eine Art Inventur halten. Frei nach dem Motto: Was funktioniert gut – und was nicht? Womit bin ich zufrieden – was könnte ich besser machen?

Aber eben nicht andauernd! Manchmal gilt es eine Entscheidung zu treffen und dazu zu stehen.

Warum sollte dir das, was du anpackst gelingen, wenn du dir selbst nicht vertraust?

Erfolg hängt davon ab, wie wir an eine Sache herangehen. Wenn du also am Beginn eines Vorhabens überzeugt bist: „Ich kann das nicht.“ und „Das wird ohnehin wieder nichts.“, warum sollte es dann anders sein?

 Unser Gehirn ist auf Belohnung angelegt. Dann schüttet es Botenstoffe aus, die Freude und Hochgefühl auslösen. Das gemeine in diesem Fall ist, dass dein Gehirn diese Botenstoffe ausstoßen wird, wenn dein Vorhaben nicht klappt. Denn dann hast du recht gehabt und dafür wird dich dein Gehirn belohnen. Dein Selbstbewusstsein und dein Selbstliebe sinken und die nächste Aufgabe scheint ebenso unerreichbar. Eine Abwärtsspirale wird in Gang gesetzt.

Du siehst also, es beeinflusst dein ganzes Leben, ob du in der Lage bist, dich selbst zu lieben, oder nicht.

7 Gründe für mehr Selbstliebe als Mutter

7-gute-Gründe-für-mehr-Selbstliebe-als-Mutter

Selbstliebe bedeutet, die eigenen Bedürfnisse anzuerkennen

Um dein Kind mit seinen Bedürfnissen zu sehen und gut begleiten zu können, solltest du deine eigenen Bedürfnisse wirklich kennen und verstehen.

Ilse Maria Lechner

  • Was brauchst du, damit es dir gut geht?
  • Was hilft dir dabei ruhig zu bleiben?
  • Wie kannst du gut und vor allem schnell entspannen?
  • Wie kannst du dich selbst regulieren, wenn du merkst, dass Ärger hochkocht?

Durch diese Fragen erkennst du vielleicht schon, dass du zuerst deine eigenen Bedürfnisse kennen und wahrnehmen musst, um andere gut zu begleiten.

Nur, wenn du deine eigenen Bedürfnisse gut befriedigst, kannst du auch gut für andere sorgen. Diesen Grundsatz findest du im Ersthelfer-Prinzip.

Deine Bedürfnisse zu kennen bedeutet, deine eigenen Grenzen zu wahren

  • Es macht dich nicht egoistisch, wenn du auf Ruhezeiten Wert legst.
  • Es macht dich nicht zu einer schlechten Mama, wenn du nicht immer verfügbar bist.
  • Es macht dich nicht unzuverlässig, wenn du ausnahmsweise einen Termin absagst.
  • Es macht dich nicht schwach, Hilfe und Unterstützung zu fordern.

Die Sorge, dass es falsch wäre, die eigenen Bedürfnisse zu äußern, liegt bei vielen Menschen in der eigenen Kindheit. Sie haben erfahren, dass Mama und Papa viel freundlicher sind, wenn sie den Erwartungen entsprechen. Es kam besser an, wenn sie in der Autonomiephase ihre Gefühle nicht gezeigt haben. Manche kleinen Menschen wurden sogar in ein anderes Zimmer geschickt, wenn sie bitterlich geweint haben.

Diese kleinen Menschen haben gelernt, dass es besser ist, sich anzupassen. Dieses Wissen nehmen sie in ihr Erwachsenenleben mit.

Selbstliebe bedeutet, die eigenen Emotionen zu verstehen

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber nicht immer ist mir sofort klar, woher mein Ärger kommt. Der momentane Anlass ist meistens nur Auslöser und nicht Ursache.

Ein kleines Beispiel zum besseren Verständnis.
Vor einigen Jahren plante mein Mann eine Überraschung zu meinem Geburtstag. Das Paket kam buchstäblich in letzter Minute an. Daher bat er mich, ihn vom Bahnhof abzuholen, er hätte noch einen Weg zu erledigen.

Da ich etliche Geburtstagsanrufe erhielt, kam ich verspätet zum Bahnhof. Mein Mann reagierte unwirsch und fauchte mich an, weil ich zu spät war. Mir rannen die Tränen hinunter, weil ich mich durch sein Verhalten verletzt fühlte. Ich hatte doch Geburtstag und mich auf einen schönen Abend gefreut.

Abend sprachen wir ganz in Ruhe über das Ereignis und machten eine überraschende Entdeckung:

Mein Mann reagierte unwirsch, weil meine Verspätung an ein Ereignis aus der Kindheit rührte, wo er zu spät vom Kindergarten abgeholt wurde.

Ich war gekränkt, weil ich als Kind eine Großmutter hatte, die meinen Geburtstag stets vergessen hatte.

Beide wurden wir also durch einen simplen und alltäglichen Auslöser in ein Kindheitserlebnis katapultiert und reagierten wie kleine Kinder – mit Trotz und Rückzug.

Alles, was dich gerade jetzt vom Gefühl des Friedens trennt, sind deine Gedanken.

Laura Malina Seiler

Ich gehe etwas weiter: Es sind deine Gedanken, Erfahrungen und Emotionen.

Selbstliebe bedeutet, die eigenen emotionalen Botschaften zu entschlüsseln

Diese Spurensuche wird dir helfen immer besser zu verstehen, welche Gründe und Botschaften hinter dem Verhalten deines Kindes stehen.

Du wirst mit der Zeit erkennen, dass dein Kind auf der Suche nach Nähe ist, wenn es dich ständig an der Kleidung zupft. Oder dass es traurig ist, wenn es schubst. Oder aber dass es sich nicht gesehen fühlt, wenn es besonders laut durch die Wohnung tobt.

All das sind nur Beispiele. Dein Kind kann für die genannten Verhaltensweisen ganz andere Gründe haben.

Selbstliebe hilft dir, Eigenschaften friedlich zu betrachten

Wenn du lernen willst, dich selbst zu lieben, kommst du nicht umhin, dich mit deinen Eigenheiten auseinander zusetzen. Du wirst Eigenschaften finden, die du an dir magst und andere, die du überhaupt nicht ausstehen kannst. Anfänglich wirst du wahrscheinlich krampfhaft versuchen, dir die ungeliebten Eigenschaften abzugewöhnen. Bei manchen mag das gelingen. Andere Dinge, liegen in unserer Genetik und sind tief in unserer Herkunft verwurzelt, die werden wir nicht so schnell los.

In diesem Fall hilft es, sich vorzustellen, mit diesen Eingeschalten zu tanzen. Du hast die Eigenschaft in der Hand und übernimmst die Führung. Sie wird dich wahrscheinlich sogar ein Leben lang begleiten, aber du musst die Führung nicht an diese Eigenschaft abgeben.

Gelingt dir das, dann kannst du deine persönlichen Eigenschaften friedlich betrachten.

Das hilft dir wiederum mit jenen Eigenschaften deines Kindes, die dich stören, liebevoll und geduldig umzugehen. Du weißt: Jeder hat Eigenschaften, mit denen er zu kämpfen hat, an denen er lernt und wächst. Du kannst also mit dem Verhalten deines Kindes unzufrieden sein und gleichzeitig dein Kind als Person lieben und unterstützen.

Ja, du kannst sogar noch mehr: Du kannst im sagen „Ich weiß, manchmal ist es schwer, mit der eigenen Wut umzugehen. Es gelingt nicht immer, sich schnell zu beruhigen. Komm, lass uns gemeinsam nach Methoden suchen, wie du deine Wut ausleben kannst, ohne dass jemand verletzt wird.“

Selbstliebe ermöglicht dir das Bemühen wertzuschätzen

Selbstliebe ermöglicht dir, nicht nur das Ergebnis zu sehen, sondern das Bemühen wertzuschätzen. Du weißt, dass es manchmal ein steiniger Weg ist, wenn man etwas erreichen will. Du weißt es ist schwer, an sich zu arbeiten.

Daher kannst du bei deinem Kind anerkennen, wenn es sich bemüht hat und sich der Erfolg nicht gleich einstellt.

Ein Kind braucht nicht Anerkennung für das Erreichte, sondern dafür, dass es sich bemüht hat.

Remo Largo

Diese Anerkennung gibt deinem Kind die Ermutigung, die es braucht, um sich so lange weiter zu bemühen, bis es sein Ziel erreicht hat.

Selbstliebe reduziert Stress

Das klingt im Erstansatz komisch, ist aber Fakt.

Wenn du dich selbst liebst, weißt du, dass du nicht jedem gefallen musst. Das wichtigste ist, dass du dich selbst wohl in deiner Haut fühlst und deinen eigenen Ansprüchen gerecht wirst. Das bedeutet nicht, dass du alles an dir akzeptierst. Du weißt einfach, dass Arbeit an sich selbst Zeit braucht, um Erfolge einzufahren.

Du bist im Frieden mit dir selbst und das macht dich zu einem geduldigeren Menschen. Das ist darin begründet, dass du dich sehr genau kennst und weißt, welche Situationen bei dir z. B. Ärger, Traurigkeit, Schmerz oder Freude, Heiterkeit und Hoffnung auslösen. Dadurch kannst du deine eigenen Gefühle ein Stück weit steuern.

Selbstliebe und Achtsamkeit

Selbstliebe hilft dir achtsam mit deinen Mitmenschen umzugehen. Du weißt, wie schmerzhaft es ist, falsch beurteilt oder verletzt zu werden. Allein deshalb gehst du achtsam mit den Gefühlen deiner Mitmenschen um.

Du lernst deine Beobachtungen von den Bewertungen zu trennen. Denn du beobachtest dich selbst, um dich weiter zu entwickeln. Allerdings hat dich deine Erfahrung gelehrt, dass manches anders ist, als es aussieht. Daher bist du vorsichtig mit deinen Bewertungen.

Du weißt, dass dich auch Rückschläge geprägt haben und zu deinem Wachstum beigetragen haben. Du bist stolz auf deine Leistungen und Erfahrungen. Das hilft dir entspannt damit umzugehen, dass Kinder eigene Erfahrungen machen müssen.

Du bist dir bewusst, dass Schimpfen eine Stressreaktion ist. Das Problem liegt in der Evolution. Wittert dein System Gefahr dann reagiert es instinktiv. Es unterscheidet dabei nicht, ob diese Gefahr in Form eines Erwachsenen Menschen daherkommt, der dich bedroht, oder ob dein Kind sich gerade im Ton vergriffen hat. Du fühlst dich angegriffen und dein System reagiert. Hast du dich zusätzlich erschrocken, dann brüllst du vielleicht los.

Allein, dass du das weißt, wird dir helfen, diese Muster zu durchbrechen – indem du tief durchatmest und dich nicht von deinen Gefühlen mitreißen lässt.

Unlängst habe ich einen Satz gelesen, der mir gut gefallen hat:
"Du bist das Zuhause deines Kindes! Deshalb ist es deine Aufgabe gut auf dich zu achten."

Na? Konnte ich dich überzeugen, dass dich Selbstliebe zur besseren Mama macht?

So gehst du vor, wenn dir das Thema Selbstliebe schwer fällt

Manchen Menschen fällt es schwer, sich selbst zu lieben. Sie verlangen von sich mehr als von allen anderen. Sie sind sich selbst gegenüber streng und unerbittlich, treiben sich an und leisten immer 150 %. Gehörst du dazu? Dann kann es sein, dass du dir schwer tust, dich selbst zu lieben.

Bereits in der Bibel gibt es einen wichtigen Satz. „Du sollst deinen nächsten lieben, WIE dich selbst.“

Dieses wie deutet darauf hin, dass DU das Maß der Dinge bist. Du misst an deiner Liebe zu dir selbst, wie sehr du deinen nächsten liebst.

Jetzt Mal ehrlich: Wie gehst du mit deiner Freundin um, wenn etwas nicht klappt? Ich bin sicher, du tröstest sie und erklärst ihr, dass Fehler passieren können. Du munterst sie auf und schmiedest gemeinsam mit ihr Ideen, wie dieses Missgeschick wieder aus der Welt geschafft werden kann.

Wie wäre es, wenn du das alles für dich selbst tun könntest?

Was hindert dich daran?

Meine 8 Tipps für deine Selbstliebe

8 Tipps für mehr Selbstliebe

Sei dir selbst dein bester Freund

Ich bin mir selbst mein bester Freund und …
mein schlimmster Feind. (Lebensweisheit)

Wenn du dir dein schlimmster Feind sein kannst, indem du dich hetzt, herabsetzt, klein machst, beschimpfst und allein lässt …

Tja, warum bist du dann nicht einfach dein bester Freund?

  • Sei lieb zu dir.
  • Ermutige dich.
  • Tröste dich selbst, wenn etwas nicht klappt.
  • Feiere deine Erfolge und klopf dir auf die Schulter.
  • Belohne dich ab und zu!
  • Sorge für dich, wenn du dich nicht wohl fühlst.

Schätze deinen Wert und gönn dir etwas

Was machst du, wenn Besuch kommt? Du räumst die Wohnung auf, kochst etwas Besonderes, deckst den Tisch mit schönem Geschirr und machst dich schick. All das machst du, um dem anderen deine Wertschätzung zu zeigen.

Meine Mama hat ein wunderschönes Augarten-Porzellan Service. Sie hat es sich mühsam Stück für Stück gekauft. Ich kann mich an ganz wenige Gelegenheiten erinnern, wo wir dieses Geschirr benutzt haben. Vor einigen Jahren sind meine Eltern in eine kleinere Wohnung gezogen und sie musste sich von diesem Geschirr trennen. Nachdem meine Mama aus einer Generation stammt, wo es alle so gehalten haben, ist der Markt mit diesem Geschirr überschwemmt. Man bekam kaum etwas für Second Hand Ware – auch wenn sie kaum benutzt und vollkommen neuwertig ist.

Stell dir folgende Situation vor:

Meine Mama hätte sich jedes Wochenende den Nachmittagskaffee mit diesem Geschirr gegönnt. Sie hätte den Tisch gedeckt. Eventuell sogar Blumen auf den Tisch gestellt, den Kuchen schön auf der Kuchenplatte angerichtet und ihre Kaffee genussvoll getrunken. Egal, ob es ein normaler Sonntag oder ein Feiertag gewesen wäre. Egal, ab Besuch da gewesen wäre, oder die Familie.

Sie hätte sich seit 45 Jahren an diesem Geschirr erfreut. Sie hätte es genossen ihren Kaffee aus dem edlen Porzellan zu trinken und ihren Kuchen von den feinen Tellern zu essen.

Beweise dir selbst deine Wertschätzung jeden Tag!

Nimm dir Zeit für dich selbst

Zeit für dich selbst ist wichtig, damit du mit dir selbst in Kontakt bleibst. Nur so bist du in der Lage deine Wünsche und Sehnsüchte zu erkennen. Im Alltag bleibt für Reflexion wenig Raum.

Diese Reflexion ist wichtig, dass du dich selbst richtig kennen lernst. So weißt du, was dir Freunde macht, was du unbedingt zum Leben brauchst und was du weglassen kannst.

In der Ruhe lernst du deinen Körper zu spüren. Du nimmst körperliche Veränderungen wahr und kannst auf sie eingehen.

Diese Informationen sind essentiell, damit du deine Grenzen gut wahren kannst. Wenn du rechtzeitig erkennst, dass sich eine Erkältung anbahnt, kannst du sie abfangen. Nur wenn du merkst, dass du erschöpft bist, kannst du gegensteuern.

Deine Wünsche und Sehnsüchte sind eine Art Kompass in deinem Leben. Dort willst du hin. Das willst du erreichen. Wenn du sie gut kennst, kannst du Chancen nützen.

Was magst du an dir selbst

Setz dich hin und mach eine Liste all der Dinge, die du an dir magst.

Schreib dann die Dinge auf, die du nicht magst. Suche die positiven Aspekte in diesen Eigenschaften.

Wenn du zum Beispiel, wie ich, ungeduldig bist, dann kann das auch heißen, dass du schnell und effizient arbeiten kannst.

Wenn du ruhig und schüchtern bist, dann wirst du wahrscheinlich genau beobachten und abwägen, bevor du handelst und deine Entscheidungen sehr überlegt treffen.

Bist du eher chaotisch, dann wirst du möglicherweise auch kreativ und leidenschaftlich sein.

Wie lang ist deine Liste? Bist du jetzt ein wenig überrascht?

Gedankenbeobachtung

Beobachte deine Gedanken und Selbstgespräche.

Ein alter Spruch aus dem Talmud lautet:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Ache auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Besser kann ich den Zusammenhang zwischen Gedanken und Schicksal nicht ausdrücken. Sei also achtsam, was du über dich denkst.

Wenn du dich selbst dabei erwischt, dass du negativ über dich denkst, dann sag laut: „Stopp!“. Das wird dir helfen, deine Gedankenkette zu unterbrechen. Wenn du das regelmäßig machst, werden die negativen Gedanken weniger. Du signalisierst deinem Unbewussten durch dieses „Stopp!“, dass du deine gewohnten Gedankenbahnen verlassen willst und neue Wege beschreiten willst.

Den inneren Kritiker in die Schranken weisen

Wer ist dieser innere Kritiker. Es ist die kleine Stimme, die dir einflüstert: „Ich bin nicht gut genug.“, und „Ich kann das nicht.“ oder auch „Ich hätte mich halt mehr anstrengen müssen.“

Diese Stimme hat ihren Ursprung in deiner Kindheit. Sie wiederholt Sätze, die du in deiner Kindheit – oft unbewusst – aufgenommen hast. Du musst diese Aussagen nicht unbedingt gehört haben. Vielleicht wurden sie dir nonverbal vermittelt. Möglicherweise hat sich schon deine Mutter ständig schuldig gefühlt und du hast dieses Verhalten übernommen. Oder du hast dir schwer getan Freundschaften zu schließen oder wurdest im Sport immer als letzte in die Mannschaft gewählt.

Diesen Kritiker kannst du stoppen.

Die „Stopp!“-Übung aus Punkt 5 ist nützlich.

Es gibt aber noch andere Möglichkeiten mit ihm umzugehen.

  • Du kannst mit ihm in Dialog gehen und seine Aussagen hinterfragen.
  • Du kannst ihn auf den Schoß nehmen und beruhigen. Nach dem Motto: „Früher war das so, aber jetzt bin ich erwachsen und jetzt ist es anders.“
  • Du kannst ihm mit Humor begegnen und seine Aussagen überzeichnen. „Ja sicher, ich schaffe gar nichts. Das sieht man allein an der Tatsache dass ich bereits xy Jahre alt geworden bin, einen Beruf habe und mich um mein Kind kümmere.“

Achte deinen Körper und tu ihm Gutes

Dein Körper begleitet dich durch dein Leben. Wir alle nehmen es selbstverständlich, dass unser Körper funktioniert. Erst wenn wir erkranken oder uns etwas weh tut, beginnen wir nachzudenken.

Dein Herz schlägt 60 – 80 Mal in der Minute. Das sind 86.400 – 115.200 Herzschläge am Tag. Wenn du von einer durchschnittlichen Lebensdauer von 81 Jahren ausgehst, dann sind das unglaubliche 3.405.888.000 Mal. Dein Herz schlägt unermüdlich. Ob du schläfst oder wach bist.

Deine Füße tragen dich durch das Leben; Schritt für Schritt. Grund genug, dankbar zu sein. Vor diesem Hintergrund scheint es unerheblich, ob deine Beine Gardemaße haben, oder eher stämmig geraten sind.

Ich habe ein paar Jahre lang Kurse in orientalischem Tanz geleitet. Dabei stehen Frauen für 90 Minuten vor einem Spiegel, damit sie sich und ihre Bewegungen beobachten und korrigieren können. Meine Aufforderung an meine Teilnehmerinnen war: „Lächeln!“.

Es ist wirklich wie ein Zauber, wenn sich Frauen über eine Stunde lang zulächeln, dann werden ihre Gesichter weich, die Muskulatur entspannt sich und sie beginnen zu strahlen. Nach einigen Wochen merkte ich, wie sie begannen, ein anderes Körpergefühl zu entwickeln. Sie fingen an, bestimmte Körperteile zu lieben und mit anderen ihren Frieden zu schließen.

Meine Teilnehmerinnen merkten, dass eine hölzern bei den Armbewegungen wirkt und dafür weiche Hüftbewegungen machen kann. Eine andere hat eine perfekte Figur und bewegt sich eckig. Und dann gibt es die kleinen Wunder: unscheinbare Frauen mit einer mittelmäßigen Figur, die sobald sie auf eine Tanzfläche kommen zur Göttin werden. All das macht Mut, stärkt das Selbstbewusstsein und unterstützt die Selbstliebe.

Wenn du diesen Effekt nützen willst, dann kannst du allein vor einem Spiegel tanzen und dir dabei zulächeln. Wichtig ist, dass du das regelmäßig machst.

Perfektionismus ablegen

Schraube deine Ansprüche und Erwartungen zurück. Du bist ein Mensch und damit fehlbar. Genau das macht dich liebenswert.

Wenn du etwas noch nicht richtig kannst, dann kannst du es lernen. Nimm dir dafür die Zeit, die du brauchst.

Sei dir selbst gegenüber genauso nachsichtig, wie du es anderen gegenüber bist. (Hier schließt sich der Kreis zu Punkt 1)

Du musst nicht alles können. Konzentriere dich auf die Dinge, die du gut kannst. Stärke deine Stärken. Das ist effizient und erfolgversprechend.
In großen Firmen gibt es einen Leitsatz: „Suche dir einen Spezialisten für alles, was du selbst nicht in 15 Minuten erledigen kannst.“

Das ist im Bereich Haushalt und Familie nicht immer möglich. Aber ihr könnt die Aufgaben so verteilen, dass sich jeder seinen Stärken entsprechend einbringt.

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten wo du ansetzen kannst. Lerne dich selbst zu lieben und dein Leben wird sich grundlegend verändern.

Bleib Bleib gesund und gelassen!

Deine Mütterversteherin

Ilse Maria


>