Der Schulübertritt von der Grundschule zur weiterführenden Schule - ein gruper Schritt!

Wenn Kinder von der Grundschule in die weiterführende Schule wechseln, ist das oft ein aufregender, aber auch herausfordernder Moment für die ganze Familie. Denn dieser Übergang bringt eine Vielzahl von neuen Erfahrungen mit sich, sowohl für die Kinder als auch für ihre Eltern. In diesem Artikel möchte ich einige der Schwierigkeiten beleuchten, die dabei auftreten können, und wie wir ihnen begegnen können.

Herausforderungen im Bereich Umgebung und Sozialkontakte

Bereits der morgendliche Ablauf ist anders

Schulübertritt

Der Wecker läutet oft bereits um 06:00 Uhr. Verschlafen trottet dein Kind ins Bad – wenn du Glück hast. Wenn nicht, dann spielst du wohl Zusatzwecker.
Aufstehen, waschen, anziehen, frühstücken und ab zum Bus oder zur Bahn.

So schaut der Morgen für viele 11-jährige aus, sobald sie an die weiterführende Schule wechseln. Denn dieser Wechsel ist oft mit einem früheren Schulbeginn und längeren Anfahrtswegen verbunden.

Was ihr tun könnt:

  • Versuche eine abendliche Routine zu entwickeln.
  • Du checkst das Wetter für den nächsten Tag.
  • Gemeinsam legt ihr die Kleidung für den nächsten Tag zurecht.
  • Anfänglich kannst du deinem Kind beim Herrichten seiner Schulsachen helfen. Mit der Zeit sollte es jedoch lernen, das alleine zu tun.

Zur Unterstützung könnt ihr anhand des Stundenplans eine Checkliste anlegen, was in die Schultasche muss.

Neue Umgebung und Sozialkontakte

Verlust von Freundschaften

Schulübertritt- Verlust von Freundschaften
 

Der Schulübertritt ist oft mit dem Verlust von Freunden verbunden, die sich in der Grundschulzeit gebildet haben. Jetzt werden die Kinder auf verschiedene Schultypen aufgeteilt und getrennt. Aufgrund der unterschiedlichen Stundenpläne ist es oft – auch bei gutem Willen der beteiligten Eltern – gar nicht so einfach den Kontakt aufrecht zu erhalten.

So kannst du unterstützen:

Vergleicht möglichst früh die Stundenpläne mit denen der Grundschulfreunde und –freundinnen. So stellt sich schnell heraus, welcher Tag für Treffen am günstigsten ist.

Haltet diesen Tag möglichst frei von anderen Verpflichtungen. So können Freundschaften aufrecht erhalten werden. Das gibt deinem Kind emotionale Stabilität.

Der Weg zur Schule

Schulübertritt - Weg zur Schule

Auch der Weg zur Schule kann eine Herausforderung sein. Oftmals müssen Kinder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das bedeutet auch, dass sie lernen müssen mit Verspätungen und Fahrplanunregelmäßigkeiten umzugehen.

Der Schulweg ist meistens neu und die Umgebung noch nicht so gut bekannt. Zudem sind die Kinder nach der Schule oft sehr auf ihre neuen Freunde konzentriert. So kann es vorkommen, dass sie schon mal die Station, an der sie aussteigen müssen verpassen.

Manche Kinder nützen auch das Fahrrad, um in die Schule zu kommen. Sie müssen sich die Zeit selbst einteilen und sind nicht von Fahrplänen abhängig. Das verleitet dazu, morgens zu spät abzufahren. So beginnt der Tag schon mit Stress.

So kannst du helfen:

Sobald du weißt an welche Schule dein Kind kommt, fährst du den Weg zu dieser Schule bereits ein paar Mal gemeinsam. So kann sich dein Kind vollkommen auf die zu wählenden Verkehrsmittel, den Weg und die Kennzeichen der Umgebung fixieren und ist nicht abgelenkt. Wenn es dann an die Schule kommt, ist dieser Teil nicht mehr ganz neu und wird schneller zur Routine.

Zeige deinem Kind auch wie es Fahrpläne lesen kann. So kann es sich auch zurecht finden, wenn einmal ein zug oder Bus ausfällt.

Wenn dein Kind mit dem Fahrrad fährt, dann legt eine fixe Zeit fest, zu der dein Kind das Haus verlässt. Plane genügend Zeit ein, damit das Kind ganz in Ruhe zur Schule fahren kann.

Große Schulhäuser

Schulübertritt - verwirrende Gänge

Weiterführende Schulen sind oft viel größer als die Grundschule, die dein Kind besucht hat. Nicht selten bieten diese Schulen Platz für 600 – 1400 Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich zu den Klassenräumen gibt es noch Sondersäle wie Physiksaal, Biologiesaal, Geographiesaal, Chemiesaal, Musiksaal, Bewegungsräume, Räume für Bildnerische Erziehung und Werken.

Ältere renovierte Schulgebäude sind aufgrund der ursprünglichen Baustruktur oft verwinkelt. Da kann man sich schon mal eingeschüchtert sein und sich sogar verirren, wenn man neu ist.

Das kann für dein Kind überwältigend sein.

So kannst du unterstützen:

Nütze den Tag der offenen Tür an den Wunschschulen. Dort bekommt dein Kind zumindest einmal alles gezeigt. Es kann sich gemeinsam mit dir im Schulgebäude frei bewegen und meistens gibt es auch interessante Stationen, wo die älteren Schüler zeigen, was sie hier alles lernen. Das gibt deinem Kind Sicherheit und macht zudem Lust auf diese Schule.

Wenn ihr unter euren Freunden und Bekannten ein Kind habt, das auf diese Schule geht, dann mach dein Kind darauf aufmerksam. Sprecht vielleicht sogar ab, dass sich dein Kind im Notfall an dieses erfahrenere Kind wenden kann.

Der Wechsel zwischen verschiedenen Räumen

Für viele Schülerinnen und Schüler ist es anfänglich verwirrend, wenn sie in den Pausen von einem Raum in den anderen wechseln müssen. Sie müssen sich an den Weg erinnern, den sie zurückzulegen haben. Gleichzeitig sollen sie aber auch das benötigte Material für die nächste Stunde zusammenstellen und mitnehmen. Einige Kinder neigen dazu immer wieder etwas zu vergessen, oder die Zeit falsch einzuschätzen. Sie trödeln und kommen daher zu spät zur nächsten Stunde. Das verursacht zusätzlichen Stress.

Was du tun kannst:

Gehe abends mit deinem Kind den Stundenplan für den nächsten Tag durch. Besprecht, wann dein Kind einen Ortwechsel hat. Geh gemeinsam mit deinem Kind durch welches Material für welche Stunde nötig ist.
Manchen Kindern hilft eine farbliche Kennzeichnung oder eine Trennung in der Schultasche durch farbliche Trennblätter.

Neue Lehrer und Lehrerinnen

Schulübertritt - unterschiedliche Lehrer

Bisher war dein Kind wahrscheinlich gewohnt, dass es hauptsächlich von einem Lehrer oder einer Lehrerin unterrichtet wurde. Jetzt gibt es für jedes Schulfach eine andere Lehrkraft. Menschen sind sehr verschieden. Das gilt auch für Lehrende. Die einen legen mehr Wert auf Mitarbeit, anderen ist eine saubere Heftführung besonders wichtig. Es ist wichtig, dass dein Kind lernt, sich auf die unterschiedlichen Lehrmethoden und Erwartungen einzustellen und flexibel zu reagieren.

So kannst du unterstützen:

Nimm dir nach der Schule Zeit für Gespräche und versuche gemeinsam mit deinem Kind herauszufinden, wo die Schwerpunkte der einzelnen Lehrkräfte liegen. So kann sich dein Kind leichter darauf einstellen.

Anforderungen an die Arbeitsweise

Selbständiges Arbeiten und Lernplanung:

Ein großer Unterschied zwischen der Grundschule und der weiterführenden Schule besteht darin, dass die Kinder mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen. Sie müssen lernen, ihre Aufgaben selbstständig zu erledigen und ihren Lernplan zu organisieren. Das kann für viele Kinder eine echte Herausforderung sein, da sie bisher oft eng von ihren Lehrern in der Grundschule begleitet wurden.

Bewältigung des Lernstoffes:

Mit dem Wechsel zur weiterführenden Schule steigt auch der Anspruch an den Lernstoff. Die Kinder werden mit neuen Fächern und komplexeren Themen konfrontiert. Dies erfordert nicht nur eine höhere Konzentration, sondern auch eine effektive Lernstrategie, um mit dem Umfang und der Komplexität des Stoffes zurechtzukommen.

Konzentration, Arbeitsgedächtnis, Merkfähigkeit und Serialität:

Diese vier Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für den schulischen Erfolg, besonders in einer Umgebung mit erhöhtem Lernanspruch. Die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, Informationen im Gedächtnis zu behalten, komplexe Zusammenhänge zu erfassen und sequenzielle Aufgaben zu bewältigen, sind für Kinder in der weiterführenden Schule von großer Bedeutung.

Selbstmotivation, Fehlertoleranz und Stressabbau:

Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule ist es auch wichtig, dass Kinder lernen, sich selbst zu motivieren und mit Fehlern umzugehen. Sie sollten verstehen, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind und dass es wichtig ist, aus ihnen zu lernen. Außerdem ist es entscheidend, Strategien zum Stressabbau zu entwickeln, da der Druck in der weiterführenden Schule oft höher ist. Das kann durch regelmäßige Pausen, Entspannungstechniken oder das Ausüben von Hobbys erfolgen.

Ferienkurse können eine gute Vorbereitung sein

Alle Punkte die zuletzt genannt wurde, bearbeite ich gemeinsam mit deinem Kind im Ferienkurs VOR-Sprung – fit für den Übertritt.

Dein Kind lernt:

  • Den Stundenplan richtig zu lesen und zu erkennen, was alles dahinter steht.
  • Sich seine Lernzeiten einzuteilen.
  • Selbstmotivationstechniken kennen.
  • Lern- und Merktechniken richtig anzuwenden.
  • Zu beurteilen, welche Lerntechnik für welchen Lernstoff geeignet ist.
  • Wie es sich in stressigen Situationen beruhigen kann bzw. wie es dafür sorgt, dass es gar nicht so weit kommt.
  • Dass Fehler passieren und nur eine Aufforderung sind, es das nächste Mal anders zu machen.

Fazit

Insgesamt ist der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule eine Zeit des Lernens und der persönlichen Entwicklung. Es ist wichtig, den Kindern Unterstützung und Ermutigung zu bieten, damit sie selbstbewusst und erfolgreich diesen wichtigen Schritt in ihrer schulischen Laufbahn meistern können. Eltern und Erziehungsberechtigte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie ihren Kindern helfen, sich an die neuen Herausforderungen anzupassen und ihr volles Potenzial zu entfalten.

Deine Mütterversteherin

Ilse Maria

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