Claudia Kauscheder wirft in ihrem 13 Wochen Fokus eine interessante Frage auf.
Wie sehr sollen wir fokussiert sein, damit wir einerseits unser Ziel nicht aus den Augen verlieren
und andererseits auch noch genug von dem mitbekommen, was rund um uns passiert?

Claudia kommt zu dem Schluss, dass Fokus mit Randschärfe gefordert ist.
Das ist eine wunderschöne Formulierung und auch Claudias Bilder zeigen ganz deutlich, was passiert.

Was aber wäre, wenn wir die Zone der Randschärfe erweitern könnten?

Wir könnten fokussiert bleiben, das Ziel im Auge behalten und noch mehr von unserer Umgebung wahrnehmen.

Ist das möglich?

Ich behaupte: „Ja!“
In der Kinesiologie gibt es den sogenannten Lernstate.
Du kannst ihn folgendermaßen herbeiführen: Schiele  mit beiden Augen ganz bewusst locker nach oben an die Decke.
Diese Stellung wird kurz gehalten und dann schaust du wieder nach vorne. Du wirst bemerken, dass dein Blickfeld weiter wird.
Du kannst alles, was sich vor dir befindet gut verfolgen, aber du nimmst auch Dinge in der Umgebung wahr.
Das wird peripheres Sehen genannt. normalerweise laufen wir mit einem fovealen Blickfeld durch die Welt, d. h. unser Blickfeld ist relativ eng.
Mit der oben beschriebenen Übung kannst du also dein Blickfeld aufspannen.

peripheres Sehen

Peripheres Sehen bedeutet: dein Blick geht weit über deinen Körperrand hinaus.

  • es ermöglicht uns leichter zu lernen
  • wir nehmen Dinge in der Umgebung besser wahr
  • wir können auch Dinge wahrnehmen, die hinter uns liegen
  • es macht uns offen für Neues

In vielen Kulturen trainieren Meister dieses periphere Sehen.

  • Meistern der Kampfkünste (aller Kulturen) wird nachgesagt, dass sie genau wissen, was hinter ihnen vorgeht
  • japanische Bogenschützen trainierten diese Art der Wahrnehmung
  • in verschiedenen Meditationstechniken, wird das periphere Sehen geschult
  • Schamanen beherrschen diesen Blick

Ich benütze diesen Zustand auch, wenn ich etwas Wichtiges erledigen möchte. Also, wenn ich ein neues Konzept entwickeln muss oder ich einen wichtigen Brief schreibe. Ich habe festgestellt, dass mit dem Blickfeld auch meine Gedanken weiter werden. Ich tue mir leichter „seitwärts“ zu denken.
Probier es einfach mal aus!
Ich freue mich über Erfahrungsberichte in den Kommentaren.

 

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