Papa-Interview-David Goebel-väterschwerpunkt

 

Papa-Interview mit David Goebel

In diesem Papa-Interview spricht David Goebel ganz entspannt über sein Familienleben und seinen Alltag als Side-Preneur und Papa von zwei Kindern. David hat sich hat mit seinem Schwerpunkt „Sinnstiften“ sogar ein relativ kinderfreundliches Thema ausgesucht. Und so erzählt er auch, wie die beiden Söhne schon mal die Flipcharts mitgestalten 😉 Weiter unten kannst du das Interview auch als Transkript lesen, wenn dir das lieber ist.

Hier kannst du dir die Folge anhören:

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Shownotes:

 

David Goebel-Papa-Interview-Väterreihe

 

 

 

 

Davids Seite Sinnstiften findest du hier.

Und hier erfährst du mehr über den Kurs „Buchstäblich begeistern“

 

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Hier kannst du den Inhalt des Podcasts auch lesen, wenn dir das lieber ist.

Das ist ein wörtliches Transkript. Ich habe mir jedoch die Freiheit genommen, Wörter, die doppelt genannt wurden oder Satzanfänge, die dann in der Luft hängen geblieben sind zu streichen, damit die Lesbarkeit erhalten bleibt.
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Transkript des Interviews mit David Goebel

Ilse:       Hallo und herzliche willkommen. Diesmal habe ich die Freude und das Vergnügen David Goebel zu interviewen. Er hat ja den Kurs Sinnstiften, den ich schon mit großer Begeisterung hinter mich gebracht habe. Das ist wirklich einer der lustigsten Kurse mit einer der schönsten Facebook-Gruppen. Hallo David, ich freu mich, dass du da bist.

David:   Hallo Ilse, ich freue mich, dass du mich eingeladen hast. Danke für die Einladung.

Ilse:       Vielleicht magst du uns zuerst ein bisserl was über dich selber erzählen?

David:   Och ja, ganz gerne. Ich bin Vater von zwei Kindern und wohne mit meiner Familie – meiner Frau und meinen zwei Kindern – im schönen Dortmund und … ja … bin eigentlich so´n ganz normaler Typ (lacht), bis es mich vor ein paar Jahren so gepackt hat. Wo ich dachte so … aber da komm en wir sicher noch später drauf. Es fehlte was im Leben und dann hab ich mich so auf den Weg gemacht, abseits des Angestelltenberufes noch so meine Berufung zu finden und zu leben und so sieht´s aus.

Ilse:       Das finde ich ja sehr spannend, nachdem du ja quasi als junger Vater, da quasi Sidepreneur bist. Das heißt du bist angestellt und hast auch noch nebenbei deine eigene Firma. Wie lässt sich das alles zeitmäßig vereinbaren, beziehungsweise was war da für dich so die Intention, das so zu machen?

David:   Die Intention, warum ich das auf diese Art und Weise gemacht habe ist natürlich … als Mitverdiener in der Familie, ist Sicherheit dann durchaus auch ein hoher Wert bei mir und auch bei meiner Frau und da haben wir dann gesagt: „Ich wage das. Aber ich wage es dann eben nebenberuflich. So bleibt uns ein gesichertes Einkommen auch weiterhin erhalten.“ Meine Frau verdient also auch und ich verdiene und mein Thema Berufung, das baue ich eben nebenbei auf.

Zum Thema Zeitmanagement: Ja, das ist manchmal etwas herausfordernd, sodass ich halt manche Sachen wie Artikel schreiben, Videos aufnehmen … solche Sachen müssen halt in den Abendbereich verschoben werden. Oder mal … ja in drei Wochen fahren meine Frau und die beiden Jungs in den Urlaub. Eine Woche nach Holland und dann hab ich abends sturmfreie Bude, um einen Kurs wieder aufzunehmen. Solche Zeitfenster, ja, die muss ich mir einfach suchen und die müssen eingeplant werden. Das ist die Herausforderung, wenn man sowas als nebenberuflich aufbaut.

Ilse:       Das stimmt sicher. Jetzt ist es ja so, dass ganz viele Selbständige diese Art des … ja des Einkommens auch gewählt haben, um flexibel zu sein, um unabhängig zu seine, um sich die Zeit selbst einteilen zu können und um auch vielleicht Freiräume mit der Familie zu haben. Bei dir wird das ja eher nicht so sein, weil du ja quasi so schon eine Doppelbelastung eher schon hast.

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das eine gute Vorbildfunktion für deine Kinder abgibt, weil du einfach das tust, was dir Spaß macht und dich nicht beirren lässt.

David:   Bevor ich zu dem Vorbild gleich noch mal komme, da kann ich dir nämlich einiges zu erzählen. Das Thema warum ich das so gemacht habe war, einfach den Nebenerwerb nebenbei zu starten und so zu testen. Weil als ich gerade gestartet war, wusste ich noch gar nicht, wo ich eigentlich hinwill. Ich hab einfach angefangen, mal einen Blog aufzubauen und über das Thema, was mir damals wichtig war – nämlich: Finde deinen Traumberuf – da hab ich einen Blog dazu aufgesetzt und damit gestartet. Und da war noch gar keine Gewinnerzielungsabsicht damals dabei, und so Schritt für Schritt hat sich das entwickelt, als dann mein erster – mein Erstgeborener – dazu kam, sah ich mich dann allerdings in der Aufgabe … oder mit der Beschäftigung mit allen möglichen Büchern, war dann das Thema … ja, jetzt hast du ´n Kind und egal was ich ihm erzähle, was ich ihm sage, wie er sein Leben aufbauen soll, er wird sich ein Beispiel an mir nehmen. Da kann ich ihm noch so erzählen: Leb deinen Traum! Wenn ich das selbst nicht tue. Und an der Stelle hatte ich mich dann selbst am eigenen Schlawickel gefangen, mir eine eigene Falle gestellt, sag ich mal. Dass ich einfach gemerkt habe: Ne! Also ich lebe mein Traumleben schon nicht – beruflich gesehen – und kann damit auch meinen Kindern kein gutes Vorbild geben. Das war die Stelle, wo ich so den Wendepunkt in meinem Leben eingeleitet habe jetzt musst du erst mal rausfinden: Was begeistert mich wirklich. Was ist die Tätigkeit dich ich, vielleicht nicht bis zur Rente oder bis ins hohe Alter, aber die mir jetzt Spaß macht, die mir wirklich Freude bereitet ihr nachzugehen. Und ich hab da über 6 -7 Jahre gesucht. Ich hab immer wieder Sachen ausprobiert und nähere mich halt immer mehr und mehr, diesem Thema an. Einfach weil ich merke, egal was ich erzähle, meine Jungs kucken, was ich tue, kucken mir auf die Finger und ich bin halt dann ein Vorbild für die. Bewusst oder unbewusst. Und deswegen habe ich dann diese Sachen für mich rausfinden können/müssen, bevor ich einfach auch dieses Erlebnis auch meinen Kindern weitergeben kann.

Ilse:       Mhm. Ja.

David:   Und so kams dann, über Umwege, zu dem Thema Sinnstiften, meiner Zeichenleidenschaft, der ich dann mittlerweile recht intensiv fröne.

Ilse:       Ja und wie schaut es da mit der Abgrenzung aus? Ich stell mir vor, du machst ja dann relativ viel zu Hause. Du nimmst diese ganzen Videos zu Hause auf. Wie ist es da, wenn die Jungs äh herumlaufen? Wie grenzt du dich da ab? Wissen die einfach: Wenn die Tür zu ist, gehen wir nicht hinein, oder wie funktioniert das bei euch?

David:   Naja die Videos … zum einen die Aufnahme des Kurses ist ja eine über einen beschränkten Zeitraum geplante Aktivität. Nö so für Sinnstiften habe ich ungefähr 2 Monate gebraucht, bis der Kurs so fertig war mit den Videos. Ein paar Nacharbeiten kamen noch. Und das konnte ich dann eben im Abendbereich machen, als die beiden Jungs dann schliefen. So von den Bettgehzeiten … unser Kleiner, der vierjährige den bringen wir so ungefähr zwischen 7 und halb acht ins Bett und der Große … ja ungefähr um 8. Das heißt ab 8 habe ich dann abends freie Schussbahn und meine Frau hat mir in der Zeit dann eben den Rücken freigehalten, damit ich dann bei uns im Arbeitszimmer eben dir Kurse, die Videos aufnehmen kann und die Inhalte planen.

Und dann ist es halt … dann ist so ein Kurs vorbei und dann kann ich mich auch der Familie und den anderen Themen widmen. Und langfristig habe ich ja auch für mich das Ziel, dass ich wirklich ein komplett online-basiertes Business führe, sodass ich eben auch meine Zeit, meine Energie und meine Tätigkeit eben in diese Sachen reinstecke, die mir Spaß machen.

Das ist mein langfristiges Ziel. Und solang das eben noch nicht 100 %-ig der Fall ist, .. ja da müssen hier und da mal ein paar Kompromisse gemacht werden.

Ilse:       Mhm

David:   Aber die Zeit mit meiner Familie zu verbringen ist mir eben sehr wichtig. Deswegen kucke ich auch, dass ich nicht das eine Hamsterrad durch das nächste Hamsterrad austausche, wenn ich jetzt das angestellte durch Selbständigkeit austauschen würde, sondern ich kuck schon, dass mir eben dieses Thema aufbaue. Automatisierungen, die eben mehr und mehr von allein laufen und ich eben nicht in ein neues Hamsterrad reinkomme. Das ist so mein großes Ziel, dass ich also so ein möglichst automatisiertes Onlinebusiness habe.

Ilse:       Mhm. Und auf der anderen Seite ist natürlich gerade dein Bereich mit dem Zeichnen, etwas, was relativ kinderfreundlich ist, weil es die Kinder auch gut verstehen und nachvollziehen können.

David:   (lacht) Oh ja, wenn ich mir überlege, wenn ich die Flipcharts oder sowas vorbereitet habe, für den Kurs, und meine Jungs haben das gesehen hier oben … ich hab so ein schönes Flipchart, das man auch höhenverstellen kann bis auf Kindergröße runter … ja. Papa, Papa, Papa, kannst du mir den Stift geben? Ich hätt gern mal den roten, jetzt den blauen. Und schwuppdiwupp hatte ich da ganz tolle neue, bunte Flipcharts, die ich nicht selbst gezeichnet hatte … (lacht) … an der Wand.

Also ja, das ist natürlich auch das Schöne, gerade so am Zeichnen, du hast es ja auch in der Gruppe erlebt. Das ist so schön kindlich. Wir können uns einfach austoben, wie die kleinen Kinder. Und im Grunde genommen ist es ja auch nichts anderes. Also im Kurs … ich vermittle ja auch Fähigkeiten zum Zeichnen, zum Skizzieren aber eigentlich ist es doch nur … ich mach eine große Spielbox, nen großen Sandkasten auf, und wir alle geben uns selber die Erlaubnis dort nach Herzenslust zu zeichnen, oder?

Ilse:       Ja, aber genau das ist ja das, was uns Erwachsenen manchmal auch abgeht und wo wir uns durchaus von den Kindern auch mal was abschauen können.

David:   Ja, das stimmt.

Ilse:       Also ich bin schon der Meinung, dass Erwachsene auch von Kindern etwas lernen können. Und das ist einer der Punkte wo wir absolut etwas von den Kindern lernen können. Diese Begeisterungsfähigkeit und einfach drauflos zu machen, egal, ob das jetzt von Erfolg gekrönt ist oder nicht, sondern einfach mal zu tun, weil es lustvoll ist.

David:   Das stimmt genau, weil das Tun macht den Kindern Spaß und das Ergebnis ist denen hinterher nicht so wichtig. Zumindest bis zu einem gewissen Alter. Irgendwann setzt dann doch der … findet so ein Umschwung statt. Von unserem Großen höre/sehe ich das grade so, dass dann doch so die Ergebnisorientierung mehr und mehr im Gehirn Platz schafft, aber … naja ansonsten genau … Kinder sind begeistert im Tun, im Jetzt im Hier sein – und genau das können wir von denen auch einfach wieder lernen. Wenn wir bereit sind, ihnen auch mal zuzukucken und uns drauf einzulassen.

Ilse:       Mhm. Welche Erziehungsgrundsätze verfolgst du eigentlich mit deiner Frau so? Wie habt ihr euch auch so diese Erziehungsarbeit aufgeteilt?

David:   Ja, also wir haben uns im Grund vorher schon in der Geburtsvorbereitung von unserem ersten natürlich Gedanken gemacht, welche Werte wollen wir vermitteln. Und das sind dann Werte wie Ehrlichkeit, wie Zuverlässigkeit, aber halt eben, wir wollen auch natürlich freie Meinungsäußerung fördern, mit dem Ergebnis, dass sie es auch tun, dass sie ihre Meinung auch kundtun dürfen. Was uns dann … man legt sich auch so ein bisschen selbst den Fallstrick … man muss dann mit dem Ergebnis leben, was man gewünscht hat. Aber das glaub ich kriegen wir meistens auch ganz gut hin.

Nö so was die Erziehung angeht … natürlich … also meine Frau ist halbtags tätig und ich Vollzeit. Wir haben uns das so aufgeteilt: Morgen fährt sie früh zum Büro und ich bringe die Kinder in den Kindergarten und zu der Schule und fahr danach dann zur Arbeit. Sie holt die beiden dann nach dem Mittag ab und verbringt den Nachmittag mit ihnen und ich komm dann halt so … na sagen wir mal 17:00 Uhr bin ich auch zu Hause. Dann können wir noch Zeit zusammen verbringen. Genau und die Wochenenden halten wir möglichst für uns frei und unternehmen irgendwelche schönen Familienaktivitäten. Jetzt am Wochenende waren wir im Sauerland und haben den Panormapark besucht. – Oh, darf ich jetzt ne Schleichwerbung machen, ich weiß das gar nicht …

Lachen

Ilse:       Du nachdem ich von Österreich bin, sagt mir das jetzt gar nichts.

David:   Ja. Och das ist ein schöner Familienpark so mit Streichelzoo und einer Sommerrodelbahn … wir hatten alle viel Spaß!

Aber halt eben genau … ich find auch, die Zeit ist begrenzt, das war eben auch der Anlass weswegen ich sage, ich will eigentlich weg vom Angestellten-Dauerjob, wo ich meine Zeit eben nicht frei einteilen kann.

Es ist, finde ich ein Geschenk, das Kinder in unser Leben gekommen sind. Und die Zeit ist begrenzt! Also irgendwann werden sie – ich weiß die Zeit ist genau abzusehen – irgendwann werden sie weniger mit uns zu tun haben wollen, es wird lockerer, man wird sich seltener treffen und deswegen finde ich ist die Zeit, die wir miteinander verbringen einfach so wertvoll.

Und da hab ich eben auch keine Lust, der Onkel zu sein, der hin und wieder am Wochenende auftaucht. Insofern, also da … ne. Ich finde das auch sehr schön, dass wir in Deutschland die Elternzeit bekommen. Ich hab das auch gerne genutzt nach der Geburt. Zwei Monate, die ich da Intensivzeit mit unseren Kleinen verbringen konnte. Und das war eben auch eine ganz besondere Zeit.

Ilse:       Das heißt das hat dir auch geholfen mit den Kindern in Beziehung zu treten nehme ich mal an, weil das ist ja doch eine sehr prägende Zeit.

David:   Du musst die beiden das in 10 Jahren dann mal fragen, aber …

Ilse:       Ich frag aber jetzt dich!

David:   Jaja, ich weiß, ich weiß. Ich fand das eine sehr wichtige Zeit und auch sicherlich eine sehr prägende, weil sie erleben ja sonst ihre Mutter im Alltag und dann hatten wir jetzt eben auch die Zeit ganz normal auf dem Boden rumzutollen mit Bauklötzen rumzuwerfen oder auch, naja … alltägliche Sachen, wie z. B. das Einkaufen zusammen. Das sind eben so Sachen, die … ich finde, die man auch wertschätzen darf. Die Zeit geht so schnell vorbei und dann ist sie verloren und kommt nie wieder. Ja. Das finde ich , ist so schade.

Ilse:       Das stimmt und wie gesagt unsere Kinder sind ja schon groß. Die sind ja schon 18 und 21 Jahre. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die Zeit, die du jetzt investierst, auch gut angelegt ist, weil dann eine gute Kommunikationsbasis geschaffen wir, die später noch nützlich sein wird.

David:   Ja. (lacht) Ich hab die Hoffnung.

Ilse:       Nein, das ist ganz sicher so. Das ist ganz sicher so. Da bin ich wirklich 100 %-ig davon überzeugt und ich kann sagen Pubertät geht nie ganz ohne Herausforderungen ab, nie ganz ohne ganz ohne Streitereien ab. Aber bei uns war es wirklich so, wir konnten immer miteinander reden. Und das ist wirklich ein Geschenk. Wenn ich mir anschaue bei Eltern von Freunden (gemeint ist der Kinder), wo dann die Kinder wirklich mit den Eltern nicht mehr sprechen und die Eltern aber auch mit den Kindern nicht mehr sprechen können, weil alle sprachlos sind, dann kann ich mir wirklich schätzen, was wir uns da aufgebaut haben.

David:   Ja ich glaub auch, das ist eine wichtige Basis für die Zukunft. Das Kinder eben lernen müssen. Ich meine die ganze Welt hat sich verändert, verändert sich beständig und wird sich auch weiterhin verändern. So sehe ich das. Weg von gehorsamen Arbeitsbienen hin zu mehr Kreativität, zu eigenem Denken und Handeln. Und das versuchen wir halt eben unseren Kindern mitzugeben. Dass sie das eben als Investition in die Zukunft bekommen.

Ilse:       Mhm. Beobachtest du an dir, dass du einen anderen Zugang zur Erziehung hast, oder dass du anders reagierst, als deine Frau?

David:   Ja ganz bestimmt. Da gibt es auf jeden Fall auch die klassischen, geschlechterspezifischen Rollen. Würde ich schon sagen. Also: Mit Papa wird getobt, gekämpft – ich hab jahrelang Kampfkunst gemacht – und da springen meine beiden auch voll drauf an. Also wir kebbeln uns und kämpfen spielhaft. Und wenn sich irgendwas … also bei einem Aua werde ich selten angefragt für´s Trösten, da geht´s dann halt eben zur Mutter.

Ilse:       Mhm

David:   Ich glaub, das sind auch so ganz klassische Verhaltensweisen. So das Raufen und das Rumtollen mit dem Papa und das Trösten und das Innige mit der Mama. Ich glaub diese Rollenverteilung haben wir bei uns schon so etabliert. Oder gar nicht etabliert, ich glaub einfach, die ist eher natürlich gewachsen.

Ilse:       Ja. Ich glaub auch.

David:   Das ist, denke ich, so ein Naturding.

Ilse:       Ja wir können da so ein bisserl dagegen arbeiten und es gibt Frauen, die – weiß ich nicht – die eher handwerklich begabten sind und die dann auch den Kindern den Umgang mit dem Werkzeug beibringen, aber im Großen und Ganzen gibt es da schon so diese stereotypen Geschlechtertrennungen.

David:   Ja. Also es gibt natürlich aus Ausnahmen, wo auch Papa. Also wir erleben jetzt gerade bei unserem Kleinen, so den Umschwung mit dem vierten Lebensjahr, dass er auch Papa fürs Trösten oder für die Gute-Nacht-Geschichte wieder mehr akzeptiert. Da war jetzt sehr lange Zeit Mama ganz klar im Fokus. Und das war auch für mich eine extreme Lernerfahrung … diese Triade. Das hat eben dieser … wenn in einer Dreierbeziehung sich eben zwei gut vertragen, dann ist es eben sinnvoll, dass der Dritte auch wohlwollend drauf kuckt, weil sonst das ganze System kollabiert. Naja und das war für mich am Anfang so … naja so ein bisschen … durchaus Eifersucht oder so? Das kommt da durchaus in einem Mann glaub ich hoch, wenn er jetzt sieht, he der Junge – also MEIN Junge – will hier lieber mit Mama, statt mit mir … Aber auch das, wenn man das durchblickt und ebenso wohlwollend betrachtet, dann ist das genau richtig. Und es kommt auch der Umschwung – wir sehen das bei unserem Großen – da ist jetzt Papa viel mehr gefragt. Und ich vermute, das wird auch immer wieder mal von der einen Seite zur anderen Seite pendeln. Das kannst du vielleicht etwas besser beurteilen, du hast etwas ältere, aber ich glaube, das ist immer so phasenweise und es ist genauso von der Natur sinnvoll eingerichtet.

Ilse:       Ja absolut. Es hat sich erwiesen – eben weil du diese Triade angesprochen hast – Mutter und Kind sind ja am Anfang eng verbunden, vor allem wenn di Mutter stillt. Das ist gar nicht anders möglich und die Aufgabe des Vaters ist es dann wiederum das Kind wieder so ein Stück loszulösen und in die Welt hinauszuholen. Und ich finde das ganz, ganz spannend, weil wenn sich Eltern wirklich bewusst damit beschäftigen und bewusst damit auseinandersetzen, dann halten uns Kinder schon auch einen Spiegel vor. So wie du gesagt hast, ja also so ein bissel ein Eifersuchtsgefühl ist da dabei. Und es ist dann auch oft bei den Müttern so ein Eifersuchtsgefühl dabei, wenn das Kind sich löst, beziehungsweise ist es ja auch – ja wenn man es ganz streng nimmt – so ein kleines Wesen, wenn es nur Muttermilch trinkt, das ist ja von mir abhängig. Da ist auch schon so ein bissel ein – bei aller Mutterliebe – es ist auch schon so ein bissel ein Machtding dahinter. Und ich glaub schon, dass es ganz wichtig ist, dass man sich selber diese Gefühle auch manchmal eingesteht. Das heißt ja nicht, dass die überwiegen, sondern das sind do Anteile, die manchmal da sind.

David:   Genau, die poppen einfach hoch und dann wollen die einfach mal betrachtet werden.

Ilse:       Genau.

David:   Was mir natürlich auch geholfen hat, war die Reflektion während der ganzen Coaching-Ausbildung und NLP, wo ich einfach auch in solche Sachen reflektiert reingucken musste. Und das hat eben auch unglaublich mehr … ja, Vertrauen und Selbstsicherheit gegeben zu sagen: Das ist jetzt genau richtig so, wie es ist. Und entspann dich, es ist alles ok. Das hilft einfach zu erkennen, da ist jetzt nichts kaputt, oder muss repariert werden, sondern es ist genau so, wie es sein soll.

Ilse:       Wo wir ja schon beim schönsten Thema sind. Du hast gesagt eure sind 7-einhalb und vier. Du hast also die Trotzphase schon hinter euch beziehungsweise seids mittendrin. Wie gehst du mit Widerstand um?

David:   Hm, unsere beiden – ohne jetzt besonders tief auszupacken – sind also echt zwei total unterschiedliche Naturelle. Der Große ist sehr ruhig und auch sehr umgänglich, sehr argumentierend. Während unser Kleiner, Robin, der ist momentan richtig schön am rüpeln. Und der fordert uns da schon auch erheblich raus, flunkert und macht Quatsch und grinst dabei. Und macht auch mal gerade genau NICHT das, was wir eigentlich von ihm wollten. Ja wie gehen wir damit um?

So gut wir´s können, lächeln und lieb haben.

Ilse:       Finde ich schön.

David:   Natürlich Grenzen setzen, wenn einfach Sachen nicht gehen. Wir setzen Grenzen, die einfach nicht sein können und dürfen, wo Gefahr ist und eben auch bei Sachen, die uns wichtig sind. Ansonsten geben wir Feed-back, was wir nicht so toll finden und hoffen und beobachten gespannt, was dabei hängen bleibt.

Ilse:       Wobei, wenn du jetzt sagst flunkern. Das ist ja auch so eine Sache, die viele Eltern ja missverstehen. Die Kinder lügen ja in dem Alter noch nicht absichtlich, sondern die leben ja in einer vollkommen anderen Realität noch. Die haben bis zum Alter von 5 noch diese magische Lebenswelt, wo sie einfach glauben, ja, wenn sie die Geschichte erzählen, dann ist es einfach anders.

David:   Ja, ja, ja, die kommen nicht auf die Idee, dass das jemand anders draußen anders sehen könnte, nicht.

Ilse:       Ja, genau.

David:   Ja natürlich, aber wenn er dann etwas macht, wo ich aus seinem Gesicht ablese – der grinst – er weiß genau, dass er das nicht tun darf und er grinst mich an und rennt dann weg. Das sind dann die Momente wo ich doch sage: „Robiiiinn!“

Ja genau, aber liebevoll Grenzen setzen, das haben wir uns glaube ich als Motto darauf gesetzt.

Ilse:       Ja und das Schöne ist ja auch, weil du gesagt hast deine Kinder sind so verschieden. Bei uns ist das auch so und ich hab so den Eindruck es gibt so eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Also bei uns hat ein Kind extrem getrotzt, das andere war eher in der Pubertät schwierig. Und ich glaub schon, dass auch da das Universum für Ausgleich sorgt. Wie wir in Österreich so schön sagen: Es ist einmal der Gigel und einmal der Gogel. (Entspricht ungefähr: Jeder ist mal dran.)

David:   Ja ok. Ja, wir haben schon scherzhaft gesagt, wenn wir unser zweites Kind zuerst bekommen hätten, mit dem Temperament, so hätten wir uns das zweite durchaus nochmal überlegt. Also insofern ist auch alles da richtig gelaufen. Also wir haben erst das – ich will jetzt nicht sagen das pflegeleichtere Kind, weil das ja auch nicht fair ist – aber doch so die Einsteigerversion, die haben wir dann doch beim ersten geliefert bekommen. Und die Kontrollmechanismen beim zweiten greifen gar nicht. Der holt uns dann gehörig wieder aus der Komfortzone heraus und wir müssen wieder neu darüber nachdenken.

Ilse:       Ja es ist ja wirklich jedes Kind anders und die Dinge, die man sich beim ersten Kind erarbeitet hat, wo man glaubt, das sind jetzt Herangehensweisen, die funktionieren, die müssen beim zweiten Kind nicht funktionieren, das kann dort ganz, ganz anders sein.

David:   Ohja, aber das ist dann eben auch wieder spannend. Das ist Leben, nicht?

Ilse:       Ja genau und das Thema Loslassen, wie geht es dir da damit, weil mit 7-einhalb da sind ja auch schon die ersten zwei Loslassprozesse für Väter mit Kindergarten und Schuleintritt schon hinter euch gebracht.

David:   Hm, ja ich glaub Loslassen ist jetzt für mich kein Problem, weil es ist ein natürlicher Prozess. Es gehört einfach dazu. Es gehört einfach dazu, dass man seine Erfahrungen in der Welt macht. Das heißt dann eben auch: Neue Umgebung erkunden, alte loslassen.

Und als Eltern einfach nur dabei sein, gespannt beobachten, irgendwo eine helfende Hand reichen, wenn sie nötig ist oder angefragt wird und ansonsten freuen wir uns darüber, wenn er wieder neue Fähigkeiten entdeckt, neue Freunde findet. Genau! Also vor einem Jahr kam er in die Schule und das ist jetzt eben auch schon ein spannendes Jahr gewesen. Es klappt auch sehr gut mit der Eingewöhnung in der Schule. Ja, es bleibt spannend und ich vermute, das bleibt es auch das ganze Leben lang.

Ilse:       Und ich muss sagen, ich kann auch kein Lebensalter festmachen, von dem ich sagen kann, das hab ich überhaupt nicht gemocht, oder das war so mein absolutes Lieblingsalter mit den Kindern. Wenn du offen bist, dann bleibt es einfach immer spannend. Es ist diese Neugierde, mit der man auch als Eltern herangehen kann.

David:   Genau, weil das Leben ist ja nicht nur für die Kinder spannend, wenn wir genau hingucken, sondern auch für uns, wenn wir uns nicht das Leben abgewöhnt haben. Es ist eben sooo toll zu beobachten, wie Kinder sich freuen können, über neuerlernte Fähigkeiten und auch da noch mal: Das können wir uns abkucken. Tausendfach!

Ilse:       Absolut und auch diese Herangehensweise, mit welcher Unermüdlichkeit sie da herangehen, wenn sie etwas Neues lernen wollen. Das erste Beispiel ist das Gehen lernen, wo sie ja noch so oft auf den Windel Po fallen können und sie probieren es und sie probieren es und wenn dann die ersten drei Schritte gelingen, dann strahlen sie. Aber das kommt noch soo oft im Leben vor und irgendwann einmal scheinen wir das zu verlieren. Diese Unermüdlichkeit an so ein Vorhaben heranzugehen und uns nicht entmutigen zu lassen, wenn wir jetzt bildlich gesprochen auf den Windel Po fliegen, sondern wieder aufzustehen und zu sagen: „Ok, ich probiere es halt jetzt ein bisserl anders. Ich hab gelernt, so funktioniert es nicht, ich mache einen Sidestep und probiere es von der anderen Seite.“ Irgendwann wird es schon gehen!

David:   Ja, da sind Kinder großartig. Das stimmt. Aber das ist auch glaube ich eine Ressource, die geht nie verloren, die wird vielleicht verschüttet und die kann man aber auch später immer wieder ausgraben. Da ist also kein … Es ist nie zu spät!

Ilse:       Naja, ich glaub nur, dass wir uns das immer wieder bewusst machen dürfen und wenn wir uns das immer wieder vor Augen halten, dann wissen wir auch, dass wir es selber auch haben.

David:   Ja, das stimmt. Und da sind Kinder einfach ein wunderbarer Spiegel für uns selbst, sowohl in den positiven, als auch in den negativen Sachen. Dass sie uns einfach die Sachen so schön unverblümt – ich sag mal – vor den Latz knallen, die wir selber so machen.

Seitdem wir Kinder haben, achten wir selbst noch mal deutlicher auf unsere Sprache, weil wir eben merken, die übernehmen alles. Und die hauen uns das zwei Tage lang später … da hören wir eben Wortkombinationen, die wir an uns bislang noch nie so wahrgenommen hatten. Und da kommt dann: „Das sagst du doch auch immer.“ Oh, ja dann denke ich da nochmal drüber nach. Das ist einfach auch so ein wunderbarer Feed-back Mechanismus.

Ilse:       Ja das ist ja etwas, was Mütter oft gut kennen, wenn die Kinder dann Puppen spielen im Nachbarraum und die Töchter und die Söhne dann mit den Puppen sprechen. Und man denkt sich: „Oje, um Gottes willen. Ich höre mich selbst sprechen.“

David:   (lacht) Ja.

Ilse:       Klinge ich wirklich so?

David:   Das ist im ersten Moment dann durchaus auch schockierend aber im zweiten hab ich immer drüber lachen können, nachdem ich das erste Mal kräftig geschluckt habe.

Ilse:       Ja.

David:   Das ist eben auch das Schöne.

Ilse:       Na und es ist ja auch heilsam.

David:   Ja auf jeden Fall. Wir sind – ich nenne es mal so aus der Kybernetik – wir sind ein System und lernen aneinander und ich glaub da kommt es in einer guten Familie auch darauf an.

Dass man eben aneinander wächst. Sowohl haben die ihre Themen mit uns, genau wie wir mit ihnen. Es ist alles gut. Und es wird auch immer – es soll auch so bleiben.

Ilse:       Ja schön, dann würde ich sagen, wir sind fast am Ende. Es ist schön rund. Ich hab nur eine Frage noch: Was möchtest du deinen Kindern noch unbedingt fürs Leben mitgeben? Also was ist dir ganz, ganz wichtig, dass du ihnen vermittelst?

David:   Dass sie auf jeden Fall ihre Leidenschaft finden und ihre Träume wagen. Und dass sie dabei nicht drauf achten, was die anderen sagen, sondern „Macht euer Ding und dann wird sich der Rest ganz einfach drumrum finden.“ Da bin auch mittlerweile davon echt überzeugt und je mehr ich das auch ausprobiere, desto mehr merke ich, wie das auch meinen Kindern, glaube ich, zusagen wird.

Ilse:       Mhm. Und ich merke, dass du da wirklich ein ganz tiefes Grundvertrauen hast, und dass du da auch wirklich dahinter stehen kannst, wenn du das vermittelst und somit werden das deine Kinder auch gut nehmen können.

David:   Ja, Grundvertrauen das hab ich definitiv. Das hab ich und das haben wir unseren Kindern auch weiter gegeben. Das ist ja auch grade in der prägenden Phase der ersten paar Jahre so wichtig, nicht. Dass man da ist, dass man sie nicht lange schreien lässt, sondern schnell dabei ist und hilft.

Ilse:       David, ich danke dir ganz herzlich für das Gespräch. Es war sehr angehmen mit dir zu plaudern. Du hast uns da wirklich einen Einblick in dein Privatleben gegeben, der sehr nett war und hast uns auch wirklich an deinen Gedanken teilhaben lassen. Danke sehr!

David:   Danke Ilse. Bis zum nächsten Mal.

Ilse:       Danke Tschüs!

David:   Tschüs!

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