5 wichtige Fähigkeiten zur Krisenbewältigung

5 Fähigkeiten zur Krisenbewältigung

Diesen Artikel über 5 wichtige Fähigkeiten zur Krisenbewältigung habe ich Ende 2016 geschrieben und ich habe ihn Anfang April 2020 noch einmal überarbeitet. Nie hätte ich gedacht, dass er so eine allgemeine Aktualität erlangen könnte.

2016 hatte ich ein heftiges Jahr. Damals fragte mich eine Freundin: „Sag mal, wie hast du das eigentlich alles geschafft?“

Meine Antwort kam schnell uns spontan: „Mit Prioritäten, Fokus und Präsenz!“

Sie lachte und meinte: „Darüber solltest du einmal ein Artikel schreiben.“

Alles was ich damals geschrieben habe, ist heute aktueller denn je. Denn all die Fähigkeiten, die mich damals durch diese schwere Zeit getragen haben, helfen mir auch jetzt wieder, mit den Herausforderungen rund um Covid19, Ausgangsbeschränkungen & Co gut umzugehen.

Was meine ich mit Krisen?

Nach Wikipedia ist Krise eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation.

Zuerst einmal möchte ich dir erklären, was ich unter Krise verstehe. Möglicherweise ist dein Verständnis ja nicht dasselbe, wie meines.

Ich verstehe darunter Zeiten, wo du ohnehin viele Aufgaben auf einmal hast. Zu all diesen Aufgaben kommen aber noch unvorhergesehene Ereignisse dazu, wie z. B. Krankheit, beruflicher Einbruch, Verlust des Arbeitsplatzes. Schon eines dieser Ereignisse reicht, um eine Krise auszulösen. Manchmal kommt eines dieser Ereignisse leider nicht allein.

Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit diese Krisen unbeschadet zu überstehen. Oder anders gesagt, die Kraft, mit der man es vom Boden wieder auf die Beine schafft.

Hier findest du noch weitere Definitionen zu diesem Begriff.

Wie schaffst du es, gut durch eine Krise zu kommen?

Meiner Erfahrung nach brauchst du diese 5 wichtigen Fähigkeiten zur Krisenbewältigung

  • Vertrauen und Optimismus
  • Prioritäten
  • Fokus
  • Präsenz
  • Ruhe

Vertrauen und Optimismus

Denk in einer Krisensituation auch an andere Krisen, die du bereits erfolgreich gemeistert hast. Das wird dir helfen, das Vertrauen zu finden, dass auch diese Krise gut vorüber geht.

Vertrau aber auch darauf, dass es Menschen gibt, die dir beistehen. Halte die Augen und Ohren offen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann immer von irgendwoher Hilfe kommt. Meist aus einer Ecke, aus der ich sie nicht vermutet hätte.

Werde aber auch selbst aktiv. Schau, dass du die Situation für dich so angenehm wie möglich gestaltest.
Ich hatte z. B. im Mai eine Operation (alles wieder gut) bei der ich mir sehr genau ausgesucht habe, wer mich operiert und auch wer mich begleitet. Ich habe mir Menschen ausgesucht, zu denen ich absolutes Vertrauen hatte
Ja, ich hatte das Glück, dass ich in diesem Krankenhaus sehr viele Menschen auf der Anästhesie kenne. Dafür war aber keiner meiner Angehörigen bei mir.

Geh davon aus, dass du genug Kraft hast, alles zu bewältigen. Du wirst es schaffen.

Natürlich wird das alles an dir zehren. Im besten Fall aber erst dann, wenn das Schlimmste vorüber ist und du dich schon etwas zurücklehnen kannst.

Prioritäten

Setze in solch hektischen Zeiten unbedingt Prioritäten. Was ist jetzt im Moment gerade das Dringendste.

Du hast deinen Arbeitsplatz verloren. Was sind die nächsten Schritte?

In Mitteleuropa leben wir in einer Gesellschaft, wo wir nicht gleich verhungern. Natürlich ist so eine Situation belastend, aber du bist – zumindest eine Zeit lang – abgesichert.

Die nächsten Schritte sind also: Meldung beim Arbeitsamt, Schreiben von Bewerbungen

Wie sieht es aus, wenn du erkrankt bist?

Konzentriere dich immer nur auf die jeweils nächste Untersuchung. Wenn es um die Gesundheit geht, wird alles andere unwichtig. Da kann auch der nächste geschäftliche Termin zugunsten eines schwer erhältlichen Untersuchungstermins gestrichen werden.

Fokus

Fokussiere auf das, was du wirklich willst und was im Moment am wichtigsten ist. Das bedeutet auch, dass du dich abends hinsetzt und deine knappe Zeit planst. Was willst du wann erledigen. Und dann halte dich an den Plan. Es sei denn das Haus brennt 😉

Wenn du gerade arbeitest, dann lass dich durch nichts ablenken. Fasse gleichartige Beschäftigungen zusammen, so wirst du nicht aus Tätigkeiten herausgerissen.

Ich habe in dieser Krise z. B. einen Tag in der Woche dafür reserviert meine Blogartikel zu schreiben. Das Telefon war in dieser Zeit auf lautlos geschaltet, das E-Mail-Programm geschlossen und Facebook war off. Es gab keine Ablenkungen!

Telefonate habe ich mit Freisprechanlage im Auto erledigt.

Präsenz

Während der Zeit meiner Untersuchungen war mein jüngerer Sohn mitten in der Maturavorbereitung. Ich wollte ihn mit all dem Tohuwabohu möglichst wenig belasten.

Das hat auch bedeutet, dass ich meinem Sohn die absolute Aufmerksamkeit geschenkt habe, wenn er mit mir sprechen wollte. An den Tagen der schriftlichen Matura habe ich ihn mit dem Auto zur Schule gebracht und mit ihm im Auto noch Entspannungsübungen gemacht. In diesen Minuten habe ich mich mit meinen eigenen Gefühlen zurückgestellt.

Sei mit deiner vollen Aufmerksamkeit immer genau bei dem, was du gerade tust. Das gibt nicht nur deinem Gegenüber ein gutes Gefühl und verhilft dir zu einer tollen Konzentration; es lenkt dich auch von deinen Problemen ab. Wenn du ganz präsent bist, dann ist in deinem Verstand kein Raum für Kopfkino.

Ruhe

Wenn alles überstanden ist gönne dir Ruhe. Auch dann, wenn die Situation gut ausgegangen ist und du meinst, jetzt wäre ohnehin alles überstanden.

Du hast außerordentliches geleistet und hast deine Energiereserven dementsprechend verschwenderisch angezapft. Jetzt ist es Zeit zum Auftanken.

Gönn dir etwas Schönes. Genieße die Zeit mit deinen Lieben. Und vor allem gönne dir und deiner Seele Ruhe.
Dann wird dir auch diese Krise wieder Kraft geben, um die nächste durchzustehen.

Jetzt interessieren mich deine Erfahrungen. Welche Fähigkeiten zur Krisenbewältigung braucht es deiner Meinung nach?

Bleib gelassen!

>