Endlich Ferien!

Da kommen Kindheitserinnerungen hoch. An laue Sommerabende, Tage im Garten, Matschspiele in der Sandkiste, Lagerfeuer und Urlaubsreisen.

Tage grenzenloser Freiheit, ohne schulische Zwänge. Die Eltern drücken ein Auge zu. Daher werden die Abende länger, das zweite Eis ist erlaubt und alle sind fröhlich und guter Stimmung. Doch bis es so weit ist, sind meistens noch ein paar Hindernisse zu überwinden. Es muss gepackt werden und die Anreise an den Urlaubsort steht bevor.

Einige werden mit dem Auto Urlaub im eigenen Land oder in den Nachbarländern machen. Andere werden sich doch wieder trauen zu fliegen. Bei den Auslandsreisen stehen bei Österreichern und Deutschen Italien, Kroatien dicht gefolgt von Spanien und Griechenland hoch im Kurs.

Doch Reisen bedeutet auch unruhige und gelangweilte Kinder.

„Mutti, ist es noch weit?"

"Sind wir schon bald da?"

"Wie lange dauert es noch, Mama?"

"Ist es noch weit bis ....?"

Daran kann ich mich noch genau erinnern.

Klar, am Anfang sind alle aufgeregt, aber je weiter die Reisezeit voran schreitet, desto unruhiger werden die lieben Kleinen und auch die älteren Kinder.

Alle Eltern kennen diese Fragen vom ungeduldigen Nachwuchs, der es nicht erwarten kann das Ziel zu erreichen. Manchmal sind sie selbst nervös, weil es im Auto heiß ist und der Stau lang. Schließlich fahren viele Menschen zur gleichen Zeit auf Urlaub.

Zugegeben, in Zeiten von DVD im Auto sind die Fragen nach der Reisedauer nicht so häufig wie früher. Aber nicht jedes Kind verträgt Fernsehen oder Lesen im Auto oder Flugzeug; manchen wird übel. Beim Fliegen sind technische Geräte zwar im Flugmodus erlaubt, aber nicht immer sind dann auch alle Funktionen verfügbar, die sich die Kinder wünschen.

Natürlich kann man einwenden, dass Langeweile gut für die Seele ist. Aber das beschränkt sich auf die Langeweile, die es uns erlaubt kreativ zu werden. Auf Reisen herrscht die sogenannte situative Langeweile vor. Die ist einfach nur lästig. Auch Erwachsene kennen sie gut von Wartezeiten beim Arzt oder auf öffentliche Verkehrsmittel. Eltern haben also Verständnis.

Keine Langeweile auf Reisen

Auch bei Flügen ist man nicht vor Wartezeiten auf den Flughäfen gefeit. Die Kinder sind oft nicht munter genug, um sie mit Spaziergängen und Einkaufsbummel abzulenken. So müde, dass sie einschlafen, sind sie aber auch nicht. Im Übrigen wünscht man sich das als Eltern auch gar nicht immer.

Die erprobten Reisespiele

Um diese Situationen zu entspannen, habe ich mit meiner Familie eine Reihe von Spielen gesammelt. Diese Spiele verkürzen Wartezeiten, vertreiben Langeweile und tragen dazu bei, dass die Urlaubsreise von Anfang an ein Familienerlebnis wird. Spiele schaffen Gemeinschaftserlebnisse - und die brauchen Kinder dringend. Ganz nebenbei wird mit vielen dieser Spiele die Beobachtung geschult, der Sprachschatz erweitert und das Rechnen trainiert. Schulvorbereitung mit Spaß ist doch ein angenehmer Nebeneffekt!

Einige dieser Reisespiele kennst du sicherlich noch aus deiner Jugend.

Diese Spiele haben folgende Gemeinsamkeiten:

Sie vertreiben nicht nur die Zeit. Viele von ihnen schulen die Konzentration, die Aufmerksamkeit, das Arbeitsgedächtnis und das Reaktionsvermögen.

Was kennzeichnet gute Reisespiele?

  • Diese Spiele brauchen keine spezielle Vorbereitung. Du brauchst nichts einzupacken. Ihr könnt sofort loslegen.
  • Viele davon sind Gemeinschaftsspiele. Ihr könnt also alle mitmachen.
  • Ihr braucht kein Zusatzmaterial: Augen, Ohren, Hände und Füße, sowie euer Gehirn sind alles was ihr braucht.

Genau das macht diese Spiele so wertvoll.

Spielerisches Schultraining

Viele dieser Spiele sind ein vollkommen spielerisches Schultraining. Deine Kinder üben dabei Kompetenzen, ohne das Gefühl zu haben etwas für die Schule zu tun. Im Gegenteil - sie haben Spaß dabei.

Bekannte Reisespiele - und was dein Kind dabei lernt

Ich seh´, ich seh´, was du nicht siehst und das ist …

Bei diesem Spiel sucht sich der Spieler einen Gegenstand aus und klassischerweise seine Farbe.
Also: Ich seh´, ich seh´, was du nicht siehst und das ist gelb. (In diesem Fall die Warnweste eines Flughafenmitarbeiters.)
Die anderen Mitspieler müssen nun den gesuchten Gegenstand anhand der Farbe erraten.

Dein Kind:

  • Lernt gut zu beobachten (die Umgebung und auch dein Gesicht, denn vielleicht verrät deine Mimik ja etwas)
  • Muss sich merken, welche Gegenstände schon von anderen genannt wurden
  • Muss seine Aufmerksam selektiv auf die eine Farbe lenken
  • Es muss also allen Ablenkungen widerstehen und sich auf diese Farbe konzentrieren.

Das ist im Gewimmel eines Flughafens ganz schön herausfordernd. Wenn es selbst einen Gegenstand aussucht, dann muss es darauf achten, dass er nicht aus dem Blickfeld verschwinden kann.

Alles, was Flügel hat fliegt

Die Spieler sitzen um einen Tisch und trommeln mit den ausgestreckten Zeigefingern auf den Tisch. Notfalls können sie auch mit der Handfläche auf den Oberschenkel patschen.

Der Spielleiter nennt nacheinander Gegenstände und behauptet, dass dieser fliegt. Fliegt er tatsächlich, dann müssen die Mitspieler die Hände nach oben reißen. Reagiert jemand falsch, also reißt die Hände nach oben, obwohl der Gegenstand nicht fliegt, oder lässt die Hände weiter trommeln und patschen, obwohl der Gegenstand fliegt, bekommt er einen Punkt oder scheidet aus.

Gewonnen hat, wer am wenigsten Punkte hat oder als letztes übrig bleibt. Das ist dann der neue Spielleiter.

  • Dein Kind muss aufmerksam sein.
  • Dein Kind muss gut mitdenken.
  • Es muss richtig und schnell reagieren.
  • Als Spielleiter lernt dein Kind taktisch mehrere fliegende Gegenstände zu nennen, weil dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass jemand fälschlicherweise beim ersten nicht fliegenden Gegenstand reflexartig die Hände hochreißt.

In meinem E-Book Keine Langeweile auf Reisen findest du Reisespiele abseits dieser Klassiker, die dir vielleicht nicht bekannt sind. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Spaß damit und hoffe, dass die Reisezeit dadurch etwas kurzweiliger wird.

Bleib gesund und gelassen!

Deine Mütterversteherin

Ilse Maria

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