Training gibt´s nicht nur im Sport

Ich möchte gerne den Satz von Jeane Eyres zitieren:

Was man nicht kann, kann man nicht üben.

Jean Ayres

Dieser Satz ist extrem wichtig für das Thema Lernen und Hausübungen. Denn im Wesentlichen sind Hausübungen und Lernen zwei Seiten derselben Medaille.

Lernen und Hausübung ohne Stress

Lernen und Hausübungen ohne Stress

Die Schule ist verantwortlich für das Erarbeiten des Lernstoffes. Mit der Hausübung übt dein Kind, beim Lernen festigt es den Stoff. Das bedeutet aber auch, dass die lästigen Hausübungen nichts anderes sind als z. B. das immerwährende Training des Aufschlages beim Tennis oder das Trippeln beim Fußball. Egal was wir machen, wir müssen trainieren und üben, um wirklich gut zu werden.

Wenn du dir das als Elternteil immer wieder in Erinnerung rufst, dann wird dir klar, dass Hausübungen weder Strafe noch Böswilligkeit von Lehrer oder Lehrerin sind, sondern einfach eine Notwendigkeit, um das zu festigen, was in der Schule erarbeitet wurde.

Schaffst du es dann auch noch deinem Kind das frühzeitig zu vermitteln, dann wird auch der Widerstand gegen die ungeliebte Hausübung fallen. Kinder, die ihre Hausübungen regelmäßig machen, tun sich auch leichter beim Lernen. So kommt dein Kind bald eine gewisse Selbständigkeit in diesem Bereich.

Ein wenig Gelassenheit tut beim Thema Schule immer gut.

Mach es nicht für dein Kind, aber zeige wie es geht

Gerade junge Kinder brauchen anfangs Unterstützung:

  • bei der Zeiteinteilung
  • bei der Organisation
  • beim Herrichten des Arbeitsplatzes
  • aber auch beim Anfangen

Was tun bei Widerstand? – Ursachenforschung

Es gibt immer wieder Kinder, die keine Hausübung machen wollen. Wenn dein Kind dazugehört, dann mach dich gemeinsam mit dem Kind auf Ursachensuche.

Setzt euch hin und redet miteinander.

  • Woher kommt dieser Widerstand?
  • Ist er in Unlust oder Überforderung begründet?
  • Fehlt vielleicht der Plan?
  • Kennt das Kind überhaupt seine Tageshoch-Phasen?

All das könnt ihr gemeinsam klären. Erst dann kannst du gemeinsam mit deinem Kind das Problem beheben.

Den Lerntag gestalten

Lernen muss dein Kind selbst. Du kannst ihm aber dabei helfen seinen Lerntag zu gestalten, indem ihr gemeinsam einen Plan macht.

Kleine Lerneinheiten planen

Wichtig ist es von Anfang an kleine Lerneinheiten zu planen. Diese sind überschaubar und geben auch das Gefühl, dass sie zu schaffen sind.

Oft wird die Stoffmenge unterschätzt. Wenn dein Kind dann merkt: „Oups, das wird knapp“, dann kommt es in Versuchung Pausen auszulassen.

Konzentrationsphasen beachten

Bei jungen Kindern sind die Konzentrationsphasen noch sehr kurz. Im Alter von  5 – 7 Jahren beträgt die Konzentrationsspanne ca. 15. Minuten. Bei Kindern von 7 – 10 Jahren 20 Minuten. Danach sollten fünf bis sieben Minuten Pause sein. Kinder können das selbst oft noch nicht richtig abschätzen.

Tageshoch berücksichtigen

Normalerweise haben Kinder am Vormittag ein Leistungshoch, dann folgt das Mittagstief und im Laufe des Nachmittags geht die Leistungskurve noch einmal nach oben.

Jetzt kann es natürlich sein, dass dein Kind eine spät ansteigende Leistungskurve hat.

Wenn das der Fall ist, macht es vielen Eltern Kopfzerbrechen.

  • Geht sich das alles noch aus?
  • Muss dieses Lernen auf den letzten Drücker sein?

Vor allem wenn du selbst ein frühes Nachmittagshoch hast, dann wird dir das zu schaffen machen. Denk dabei immer daran, dass dein Kind ein eigenständiges Wesen ist. Es hat seine eigene Chronobiologie.

Ein später Beginn der Hausaufgaben kann durchaus auch Vorteile haben. Dein Kind war wahrscheinlich schon im Freien und es hat den Stress des Schultages und alles, was es so beschäftigt schon abgeschüttelt. Es konnte den Ärger über die doofe Bemerkung der besten Freundin schon verarbeiten und kann jetzt ausgeruht und ausgelüftet ans Werk gehen.

Was tun, wenn es nicht klappt?

Alles, was anders ist, als wir es selbst machen würden, ruft erst einmal Unruhe hervor. Also zuerst einmal beobachten, ob dein Kind das hinbekommt. Wenn du allerdings feststellst, dass dein Kind bis zum Schlafen gehen nicht fertig wird und sich das Abendritual immer wieder hinauszögert, dann musst du einschreiten.

In diesem Fall erarbeitet ihr gemeinsam einen Plan. Eventuell haltet ihr das Ergebnis auch schriftlich fest. Wichtig ist, dass ihr eine fixe Beginnzeit für Hausübungen und Lernen festsetzt. Also z. B. um 17:00 Uhr ist es so weit. Dann setzt du dich zu deinen Aufgaben.

Pausen

Die Pausen sollten aktiv gestaltet werden. Hier kannst du dich als Mama oder Papa gerne einbringen. Ihr könntet ein paar Mal den Ball hin und her schupfen, im Garten Tempel hüpfen, gemeinsam ein Glas Wasser trinken, ein Lied singen, zum Lieblingssong tanzen usw.

Diese kleinen Pausen sind sehr wichtig, damit das Gehirn den Lernstoff gut verarbeiten kann.

Kein Bildschirm in den Pausen

Bildschirmzeiten belasten das Gehirn zusätzlich. Zudem erleben die Kinder Bildschirmzeiten als sehr lustvoll und die Gefahr, dass die Pause ausartet und dein Kind nicht mehr in den Lernprozess zurückfindet ist groß.

Drittens sind Bildschirmzeiten mit vielen Eindrücken verbunden. Diese neuen Eindrücke überlagern das Gelernte und das Gehirn kann den Lernstoff nicht richtig verarbeiten.

Streng genommen hat dein Kind all das, was es direkt vor einer Bildschirmpause gelernt hat umsonst gelernt. Wenn du es schaffst, das ganz klar zu vermitteln, dann wird dein Kind gerne während des Lernens auf Bildschirmpausen verzichten.

Pausen bewusst wahrnehmen

Pausen sollten bewusst wahrgenommen werden. Wenn dein Kind Ball spielen geht, tanzt oder Wasser trinkt, so ist das klar vom Lernprozess abgekoppelt. Sitzt es allerdings an seinem Schreibtisch und schaut in die Luft, so wird es diese Pause nicht als Pause wahrnehmen. Ebenso ist es bei den Bildschirmpausen. Dein Kind hat das Gefühl „Ich habe eh die ganze Zeit etwas getan.“

Wenn der Lernstoff falsch eingeteilt wird, neigen viele Kinder dazu die Pausen auszulassen. Das führt dazu, dass dein Kind sich überlastet, unkonzentriert wird und das Gehirn keine Chance hat, das Gelernte in die richtige Schublade zu stecken. Die Integration des Gelernten findet also nicht statt.

Bewusst lernen

Manche Kinder lassen sich sehr leicht ablenken. Hier hilft eine Eieruhr. Vereinbare mit deinem Kind eine Zeitspanne, die der altersgemäßen Konzentrationsspanne entspricht.

Dein Kind soll zu arbeiten beginnen.

Wann immer dein Kind unterbrechen will, lass dir kurz sagen, worum es geht und mach dir eine Notiz. All diese Dinge werden nach der vereinbarten Zeit besprochen oder gemacht.

Wichtig dabei ist, dass du auch deinen Teil der Vereinbarung einhältst und danach wirklich zur Verfügung stehst und deinem Kind zuhörst.

Das Aufschreiben hilft deinem Kind darauf zu vertrauen, dass alles was ihm wichtig ist, passieren wird.

Abwechslung muss sein

Idealerweise ist so ein Lerntag auch abwechslungsreich gestaltet. Es macht einfach keinen Spaß den ganzen Nachmittag Sachunterricht zu lernen. Also besser den Lernstoff in kleine Häppchen einteilen und auf mehrere Tage verteilen. Dann hat das Gehirn zwischendurch Zeit den Lernstoff zu verdauen und richtig abzulegen. Gleichzeitig muss sich dein Kind bei jeder neuen Lerneinheit noch einmal kurz den Stoff der letzten Einheit in Erinnerung rufen. So kommt es automatisch zu Wiederholungen.

Lernen ist Wiederholung und Variation.

Susanne Zeiler, Lerntrainerin

Stoffmengen aufteilen

Die Stoffmenge wird oftmals unterschätzt. Daraus folgt, dass Pausen nicht eingehalten werden und die Reduktion auf kleine Einheiten nicht gelingt. Wenn das mal passiert, ist es kein Drama. Wichtig ist für das nächste Mal die Konsequenzen zu ziehen und rechtzeitig zu lernen beginnen.

Denn dieses kleine Teufelchen im Nacken, das fortwährend flüstert: „Oups, das geht sich nicht aus!“, macht zusätzlich nervös. Vor allem dann, wenn Mama oder Papa das schon vorausgesagt haben.

Hausübung und Lernen sollte zum Ritual werden

Tatsächlich klappt es mit den Hausübungen und mit dem Lernen besser, wenn sie den Charakter eines Rituals erhalten. Wenn also dein Kind weiß: Ich komme nach Hause, es gibt Mittag essen, dann darf ich spielen und danach geht es los. Auch wenn dein Kind einen Hort besucht, gibt es dieses Ritual. Es ändert sich lediglich das Vorgehen zu Hause. Ihr schaut dann nur mehr gemeinsam ob alles erledigt wurde oder ob noch etwas offen geblieben ist, das abends erledigt werden muss.

Richtige Hilfestellung

Oben ist es ja schon einmal erwähnt: Hilfe beim Wie aber nicht für das Kind tun. Das gilt auch bei inhaltlichen Fragen. Es wird immer wieder Bereiche geben, wo dein Kind mit einer Aufgabe kommt und sagt: „Mama, ich verstehe das nicht.“

Vielleicht magst du da erst einmal nachfragen, was genau dein Kind nicht versteht. Denn wenn dein Kind eine Frage formuliert, muss es sich schon mit dem Thema beschäftigen.

Du leistest Assistenz und gibst Unterstützung, aber du machst nicht die Aufgabe für das Kind.

Manchmal hilft es auch, wenn du genau so unwissend bist, wie dein Kind. Dann hat dein Kind die Möglichkeit dir zu erklären, was es verstanden hat. Frag weiter nach. Jede Antwort bringt dein Kind weiter. Am Ende ist es oft so, dass dein Kind allein auf die Lösung kommt.

Elterliche Unruhe und Unsicherheit

Erfahrungsgemäß gibt es im Bereich Lernen und Hausübung zwei große Bereiche die Unruhe hervorrufen.

  1. Das Kind macht es anders, als man es selbst getan hat.
  2. Das Kind macht etwas genauso, wie es die Eltern getan haben und die Eltern haben mit diesem Verhalten schlechte Erfahrungen gemacht, die sie dem Kind gern ersparen würden.

Stressquellen beim Thema Lernen

Die größten elterlichen Stressquellen sind zeitliche Themen oder Spannungsfaktoren aufgrund von Ängsten und Sorgen. Diese Ängste und Sorgen werden z. Teil auch nonverbal präsentiert. Aber auch Aussagen wie „Das war bei mir immer so.“, oder „Das geht sich sicher nicht aus.“ Bringen das Kind beim Lernen in Stress, den es vielleicht ohne all die gutgemeinten Ratschläge nie gehabt hatte.

Eltern haben oft auch eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich der Leistung ihres Kindes bei Prüfungen, das setzt unter Druck. Hinzu kommt der Druck den sich Kinder und Jugendliche selbst machen, weil sie die zeitlichen Ressourcen falsch einschätzen.

Meine Kollegin Susanne Zeiler sagt immer

Die Kunst ist es, rechtzeitig mit dem Lernen aufzuhören.

Druck erzeugt Gegendruck

Wenn es gerade nicht klappt, dann versuche als Mama oder Papa nicht zusätzlich Druck zu machen. Denn Druck erzeugt immer Gegendruck.

Versuche stattdessen vielleicht eine Prise Humor hineinzubringen, falls du dazu in der Lage bist.

Du kannst auch etwas sagen wie: „Auch bei mir klappt nicht immer alles“ oder „Weißt du, auch ich hatte in der Schule manchmal schlechte Noten.“ Das wirkt für dein Kind wie das Seelenpflaster. Denn es ärgert sich wahrscheinlich selbst schon genug.

Außerdem wirst du dadurch für dein Kind authentisch. Du wirst ein Mensch aus Fleisch und Blut mit Ecken, Kanten und Fehlern. Für viele Kinder ist das eine Erlösung. Denn sie sehen die Eltern oft als unerreichbare Erwachsene.

Ernst des Lebens? – Nein! Hurra, ich darf lernen!

Wichtig ist auch, dass du deinem Kind vermittelst, dass es auf der Welt viel Spannendes zu entdecken gibt. So wird es mit Neugierde und Interesse an die Dinge herangehen.

Nichts ist für die Kinder schlimmer, als wenn sie pausenlos hören, dass jetzt „der Ernst des Lebens“ beginnt. Das vermittelt schon, dass jetzt eine schwierige Phase auf sie zukommt.

Kinder sind kleine Forscher

Kinder lieben es zu forschen und zu experimentieren. Genau das tun sie vom ersten Tag ihres Lebens an. Dazu gehören auch so unangenehme Dinge, wie dass zweijährige versuchen Zahnstocher in die diversen Öffnungen der Stereoanlage zu stecken. Sie wollen einfach ausprobieren, ob das passt. Im Alter von drei entdecken sie die Welt der Zahlen. Nichts ist Spannender.
Mit ungefähr vier bis fünf Jahren erwacht das Interesse an Schrift und Buchstaben. Sie wollen wissen: „Was steht da?“ und „Wie schreibt man meinen Namen?“.

In der Schule wird dann dieser Forschergeist etwas gebremst. Denn plötzlich dürfen die Kinder nicht selbst forschen, was sie interessiert. Sie sollen etwas ganz Bestimmtes lernen. Und zwar alle gleichzeitig. Das ist dann nicht mehr ganz so lustig. Wenn du aber deinem Kind vermitteln kannst, dass hinter all den Dingen, die es lernt, noch viele spannende Möglichkeiten stecken, dann wird es auch in der Schule gerne lernen.

Nicht alles lernt dein Kind in der Schule oder Kursen

Vieles lernt dein Kind bei normalen Alltagstätigkeiten. In diesen Tätigkeiten ststehen viele Fähigkeiten, die die Basis für das Schreiben und Rechnen bilden. Das ist ein Punkt, der den Eltern spannenderweise oft gar nicht bewusst ist.

Ich habe bereits ganz ziemlich am Anfang meiner Kurstätigkeit ein ganz lustiges Feedback gekriegt.

Ich hatte damals so eine Aufstellung gemacht, was Kinder im Familienalltag bei ganz alltäglichen Haushalts Tätigkeiten lernen. Z. B.: beim Geschirr abwischen, wenn sie ein Teller abwischen, diese runden Bewegungen, die schon vorbereiten auf Schreiben und so weiter. Und eine der Kursteilnehmerinnen hat dann geschrieben.

Mir war gar nicht bewusst, dass Kinder so viel nebenbei lernen. Ich habe immer gedacht, um zu lernen muss man einen Kurs besuchen oder in die Schule gehen.

Kursteilnehmerin

Ich musste darüber sehr schmunzeln und habe dann folgendermaßen geantwortet:

Die ganz essenziellen Dinge lernen die Kinder ohne Kurse und ohne Schule. Sie lernen ohne Kurs und ohne Schule zu sprechen, zu gehen und Höflichkeit. Sie lernen das einfach indem sie schauen, wie es die anderen machen. Leider vergessen wir Erwachsenen das gerne.

Ilse Maria Lechner

Kleine Tricks

Ich möchte dir hier auch ein paar kleine Tricks verraten, die euch beim gemeinsamen Lernen helfen können.

Lernwörter spielerisch erarbeiten

Mensch ärgere dich nicht-Abwandlung

Lass dein Kind alle Lernwörter auf kleine Krätchen schreiben. Diese Kärtchen kommen auf einen Stoß. Jeder Spieler zieht ein Kärtchen und darf so viele Felder weiterziehen, wie das Wort Silben hat.

Lernworte am Boden

Die Lernwörter werden am Boden aufgelegt. Wirf einen Radierer und schaut gemeinsam neben welchem Wort der Radierer liegt. Dann wird das Lernwort aufgehoben, angesehen, gelesen und ev. werden noch die Silben geklatscht.

Lernwörter Memory

Lass dein Kind jedes Lernwort auf zwei verschiedene Blanko-Memorykarten schreiben. Danach spielt ihr ganz klassisch Memory.

Vokabel lernen

Luftvokabel

Lass dein Kind die Vokabel in die Luft schreiben. Die großräumige Bewegung hilft deinem Kind sich das Wort zu merken.

Vokabel Post-ist

Gegenständliche Vokabel kann dein Kind auf Post-ist schreiben und auf die betreffenden Gegenstände kleben. Jedes Mal, wenn dein Kind am Spiegel vorbei geht, sieht es das Vokabel mirror.

Lernplanung mit Post-ist

Sehr gut lässt sich ein Lernplan mit Post-ist gestalten. Der Vorteil ist, dass die Post-ist jederzeit verschoben werden können. So ist der Plan flexibel und leicht zu verändern, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Das wird vor allem in der höheren Schule wichtig, wenn plötzlich ein kurzfristiger Test stattfindet, oder es in einem Fach unvermutet mehr Hausübung gibt.

Das Post-it System hat aber noch einen Vorteil. Die Kinder und Jugendlichen lieben es nach getaner Arbeit die Post-ist zu zerknüllen oder zu zerreißen. Das vermittelt das Gefühl wieder etwas von dem Berg geschafft zu haben.

So tun, als ob

Du kennst das von dir selbst: Manchmal findet man in eine Aufgabe so gar nicht hinein. Dann ist ein guter Trick, sich selbst zu überlisten.

Tu einfach so, als ob das jetzt gerade die spannendste Aufgabe der Welt ist. Lass dich drauf ein! Ganz oft passiert es dann, dass du feststellst, dass die Aufgabe sogar Spaß macht und du gar nicht so lange brauchst, wie befürchtet.

Diese Methode kann natürlich auch dein Kind anwenden.

Sonderfälle

Wenn dein Kind Legasthenie, eine Rechenschwäche oder eine Aufmerksamkeitsstörung hat, dann ist es immer gut, wenn du dir eine Fachperson ins Boot holst. Denn einerseits kann diese fachlich Hilfestellung geben. Andererseits ist sie auch nicht so emotional beteiligt wie du. Ein dritte Person kann vollkommen entspannt neben deinem Kind sitzen, wenn es einen Fehler macht. Im besten Fall bringt diese Person nichts mit, als den Wunsch für das Kind da zu sein.

Damit ist der ganze Druck der eigenen Vorstellungen und Erwartungshaltungen draußen. Das macht es für das Kind viel leichter, seine Leistungen abzurufen und auch seine Fehler zu machen. Es hat dann nicht permanent das Gefühl die eigenen Eltern zu enttäuschen.

Die Beziehung zum Kind nie aufs Spiel setzen

Wenn die Lernsituation sehr schwierig ist, dann kann das das Familienleben sehr belasten.
Wenn du mit deinem eigenen Kind lernst, dann kennst du einerseits genau die Fähigkeiten und hast andererseits auch Wunschvorstellungen und Erwartungshaltungen. Du hast aber vielleicht kein Wissen, keine Erfahrung und kein Gefühl, was dein Kind in diesem Alter können soll und wie schnell es beim Lernprozess sein soll. Ein großer Teil des Erfolges von Lerntrainern und Lerntherapeuten ist es Nachdenkpausen von Kindern gut und unkommentiert auszuhalten. Das gelingt als Mama oder Papa meistens nicht so gut.

Braucht dein Kind für eine Aufgabe länger, dann kann es sein, dass dir folgende Gedanken durch den Kopf gehen:

  • Ich weiß, dass du das kannst!
  • Jetzt streng dich doch ein wenig an.
  • Warum brauchst du da so lang dafür?
  • Bitte, Kind, denk doch einmal nach!

Sobald dir solche Gedanken durch den Kopf gehen und du sie vielleicht noch aussprichst, entsteht Druck. Druck stört aber das Lernen ganz empfindlich.

Daher möchte ich mit den Worten einer anderen geschätzten Kollegin schließen:

Du bist in erster Linie Mama für dein Kind und es lohnt sich nie für das gemeinsame Lernen die Beziehung zum Kind aufs Spiel zu setzen.

Dina Beneken, Lerntherapeutin

Bevor es so weit kommt, lagere das Lernen lieber aus und gib dein Kind in kompetente Hände. Je nach Bedarf und Diagnose des Kindes wird das manchmal auch gefördert und ist so auch für finanziell schwache Familien zu stemmen.

Oder du nützt meine Ferienkurse für Kinder von 5 – 8 Jahren und von 8 – 12 Jahren. Mehr Information zu den Ferienkursen für Kinder gibt es hier.

Bleib gesund und gelassen!

Deine Mütterversteherin,

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