Du willst deinen Kindern Aufgaben übertragen? Dein Kind macht nichts im Haushalt? Es will einfach nicht klappen, wenn du Aufgaben auslagern oder delegieren willst?

Dann hast du vielleicht diese 5 Prinzipien nicht berücksichtigt, die ich dir jetzt vorstelle.

Dein Kind hilft nicht im Haushalt? Diese 5 Tipps helfen!

Hilfe, mein Kind hilft nicht im Haushalt

Oft erwarten Erwachsene, dass Kinder Aufgaben von selbst übernehmen. Oder auch, dass sie ganz genau wissen, was sie tun sollen, wenn sie eine Aufgabe übertragen bekommen.

Schließlich haben die Kinder ja oft genug zugesehen, wenn die Aufgabe erledigt wurde. Sie sollten also wissen, was zu tun ist.

Nichts davon ist der Fall. Bei den meisten Kindern gilt: Solange die Eltern im Haus sind, fühlen sie sich nicht dafür zuständig Aufgaben von sich aus zu übernehmen. Das bedeutet nicht, dass sie dazu nicht in der Lage wären.

Es sind ganz einfach Kinder. Sie verlassen sich auf ihre Eltern. Sie fühlen sich geborgen und getragen. Das ist gut so.

Aber oft weiß dein Kind auch nicht, was du von ihm erwartest und wie es die Hausarbeit machen soll. Daher macht dein Kind vorsichtshalber gar nichts im Haushalt.

Diese 5 Prinzipien helfen, damit dein Kind im Haushalt mithilft

Übertrage die Aufgaben klar und deutlich

Erwarte nicht, dass dein Kind von sich aus sieht, dass der Tisch abgewischt werden sollte, oder der Mistkübel voll ist. Übertrage die Hausarbeit klar und deutlich.

Dabei darf dein Kind durchaus mitreden. Wir haben das immer so gemacht, dass wir die wichtigsten Aufgaben auf kleine Kärtchen geschrieben haben und jeder durfte sich 3 Aufgaben aussuchen. So war sicher gestellt, dass die Kinder auch Aufgaben übernahmen, die sie halbwegs mochten. Das finde ich nur fair.

Mache die Aufgaben und die Durchführung sichtbar

Das ist eine ganz wichtige Regel. Denn sie erspart dir Diskussionen und erleichtert dir auch die Kontrolle, ob die Aufgabe schon erledigt wurde.

Dieses Sichtbarmachen kann in Form einer Aufgabenliste oder eines Wochenplans mit Pins oder Post-its passieren. Wichtig ist nur, dass vermerkt ist WER, WAS bis WANN zu erledigen hat.
Wenn die Aufgabe erledigt ist, wird sie gestrichen, der Pin vom Board genommen oder das Post-it entfernt.

So siehst du auf einen Blick, ob eine Aufgabe erledigt ist und braucht nicht lästig sein und nachfragen. Dein Kind fühlt sich nicht ständig kontrolliert und du mäkelst nicht dauernd rum.

Du hast den Überblick!

Jeder übernimmt eine Aufgabe

Das ist ein Punkt der oft unterschätzt wird. Kinder sind sich gar nicht bewusst, was ihre Eltern alles erledigen. Vieles passiert im Hintergrund und unbemerkt.

Manche Arbeiten sind den Kindern auch gar nicht bewusst. Sie wissen einfach noch nicht, dass Überweisungen zu machen sind. Wenn sie dich dann am PC sehen, dann verbinden sie das nicht mir Arbeit sondern mit Spiel.

Daher hören Eltern auch oft den Aufschrei: „Immer muss ich alles machen!“

Mach auch einige der Aufgaben von euch Eltern sichtbar. Das zeigt deinem Kind, dass es mit den Pflichten nicht allein ist und es fällt ihm leichter bei der Hausarbeit mitzuhelfen.

Die Eltern gehen genau so vor, wie die Kinder und streichen die Aufgaben von der Liste oder entfernen Pins und Post-it.

Arbeitsbeschreibungen anfertigen

Solange sich Kinder nicht für eine Aufgabe zuständig führen, achten sie auch nicht darauf, wie andere sie durchführen. Daher solltest du eine Arbeitsbeschreibung anfertigen und die Aufgabe mit deinem Kind durchgehen, wenn es eine neue Aufgabe übernimmt. Dabei kannst du gleich darauf hinweisen, worauf du besonders wert legst.

Ich kenne viele Frauen, die sich wundern, wie viele Brösel noch herumliegen wenn die Kinder behaupten, sie haben Staub gesaugt oder wenn der Mann den Tisch gewischt hat.

Das liegt an den unterschiedlichen Ordnungsstandards. Daher ist es wichtig, dass du den anderen sagst, wie du es willst.

Meckern vermeiden

Wie würdest du dich fühlen, wenn du eine Aufgabe machst, die du ohnehin nur widerwillig übernommen hast und dann meckert jemand an dir rum? Genau! Wahrscheinlich wäre deine Reaktion: „Dann mach es doch selbst, wenn es dir nicht gut genug ist.“

Genau so geht es deinen Kindern – und manchmal auch deinem Partner.

Lass das rummäkeln bleiben und mach dir lieber ein Memo an dich selbst. Beim nächsten Mal weist du vor der Arbeit noch einmal drauf hin, was dir wichtig ist. Bei jüngeren Kindern zeigst du es auch noch einmal vor.

Wenn du diese Tipps beherzigst, dann machen deine Kinder gleich viel besser mit und werden auch selbständiger. Denn Mithilfe im Haushalt ist eine gute Übung, um Verantwortung zu übernehmen.

Diese Prinzipien gelten auch für ältere Kinder

Teenager sind sogar zur Mithilfe im Haushalt verpflichtet.

Allerdings fühlen sie sich auch oft nicht verantwortlich, wissen nicht genau wie es geht oder freuen sich, wenn sie locker lassen können. Daher gelten die Tipps auch für Teenager und junge Erwachsene.

Ich merke genau, wie unsere Kinder locker lassen, wenn wir zu Hause in Österreich sind. Sie geben dann mit Freuden die Verantwortung für Haus und Garten ab. Sind wir allerdings im Ausland, dann übernehmen sie voll und ganz. Sie kümmern sich sogar um anfallende Reparaturen.

Das war auch im Teenageralter so. Ging es mir gut, musste ich oft erinnern, nachfragen, motivieren. Wenn die Kinder aber gemerkt haben, dass ich krank war, dann sprangen sie von sich aus ein. Versorgten mich mit Tee, gingen einkaufen und kochten. Kaum war ich gesund, musste ich um all diese Hilfsleistungen wieder bitten.

Wenn du bisher Schwierigkeiten hattest, Aufgaben an deine Kinder zu übertragen, dann probiere diese Tipps einmal aus.

Bleib gesund und gelassen,

Deine Mütterversteherin

>